De Schüün ist die Scheune. Und achter de Schüün ist hinter der Scheune. Was passierte damals im Dorf hinter Scheune, Heuschober oder Bauernkaten? Natürlich wurde gearbeitet, Heu gemacht, im Garten geerntet, Vieh gehütet, die Alten haben getratscht, die Kinder spielten und heckten Streiche aus, die Halbwüchsigen haben verbotene Dinge gemacht.
Das Leben im Dorf Mueß im Jahre 1906 war einfach aber nie langweilig. Und so kommen auch am folgenden Wochenende, am 22./23. Juli wieder etwa 40 Mitglieder einer Darstellergemeinschaft aus Mueß und ganz Deutschland unter dem Motto "Achter de Schüün" zusammen. Sie bewohnen und bewirtschaften die Bauernhäuser des Freilichtmuseums Schwerin-Mueß. Alles ist original so wie vor über 100 Jahren: die Gebäude, Alltagsgegenstände, Werkzeuge, Kleidung der Menschen, Mahlzeiten, die gespielten Geschichten, die Sprache und die damaligen Bräuche. So lebten unsere Vorfahren auf dem Dorf. Das möchte die Gemeinschaft möglichst originalgetreu darstellen.
Die Darsteller füllen nicht nur die Büdnerei, den Hirtenkaten, die Schmiede und die alte Mueßer Dorfschule mit Leben. Bespielt werden auch Gebäude und Räume, die sonst nie für Besuchergeöffnet sind. In die bescheidenen und engen Wohnungen der alten Häuslerei gegenüber vom Freilichtmuseum ziehen drei Familien ein und gestalten ihren Alltag am Herd, in den Kammern und auf dem Hof. Auch in die Dorfschänke können Museumsbesucher einkehren oder im Kolonialwarenladen ein Schwätzchen mit Verkäuferin Anneliese Rehhagen halten. Auf dem gesamten Museumsgelände begegnet man so manchen illustren Zeitgenossen der Kaiserzeit. So arbeitet der Landmesser Frobenius mit akkurater Engelsgeduld und großer Liebe zu seinen technischen Geräten an einer Geländevermessung für ein Bauvorhaben. Franz Korr, der Landbriefträger trägt nicht nur Post aus. Er kehrt auch gern hier und da ein, weiß über alle neuen Ereignisse im Dorf zu berichten und nimmt gern mal einen geräucherten Fisch oder ein Schnäpschen mit auf den Weg.
Besucher können Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr mit allen Sinnen ganz nah am Dorfgeschehen von damals dabei sein und mit Darstellern ins Gespräch kommen.