Im Jahre 1904 bestand das Dorf Mueß nahe Schwerin 600 Jahre lang. Ein schöner Grund, um sich einmal für zwei Tage auf eine Zeitreise in das Jahr 1904 zu begeben. Am 27. und 28. Juli ist es wieder soweit. Historiendarsteller bewohnen und bewirtschaften ein Wochenende lang jeden Tag von 10 bis 18 Uhr mehrere Gebäude des Mueßer Dorfmuseums. Besucher können direkt dabei sein, wenn sich die Museumsräume mit Leben und den Geschichten der „Dorfbewohner“ füllen.
Zum Beispiel diese: Alle Mueßer sind schon in heller Aufregung. Es müssen noch so einige Vorbereitungen für das 600jährige Jubiläum getroffen werden. So prächtig und pompös wie in der Schweriner Residenz kann eine Feier zwischen Bauernhaus und Scheune, zwischen Stall ausmisten und Heu wenden nicht sein. Aber man ist fleißig, voller Zuversicht und Gottvertrauen.
Mutter und Tochter Rehhagen hoffen auf gute Umsätze in diesen Tagen. Sie betreiben einen Kolonialwarenladen und ein kleines Gartenlokal nebenan. Der Schmied geht seiner täglichen Arbeit nach. Dorfschullehrer Friedrich Beckmann erwartet die ABC-Schützen in der Dorfschule. Landmesser Frobenius schreitet die Grundstücksgrenzen ab. Familien bewohnen Häuslerei, Hirtenkaten und Büdnerei.
Die Dorfbewohner erledigen viele alltägliche Arbeiten. Sie mähen und dengeln, reparieren Geräte und schleifen Messer, sie spinnen und nähen, kochen und backen. Die Kinder müssen sich nach der Schule um Geschwister kümmern, Tiere versorgen oder beim Kräuter sammeln helfen.
Die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten am Nachmittag bestimmen den Tagesablauf im Dorfe. Man hilft sich beim Kaffeekochen und Kuchenbacken, deckt und schmückt die lange Tafel im Garten, prostet schon mal voller Vorfreude auf das Jubiläum und den Herzog. Schließlich finden sich alle Familien und Gäste an der langen Kaffeetafel ein und feiern gemeinsam das Dorffest.
Der Freundeskreis „Zeitreise Mueß“ zeigt fast originalgetreu Alltag und Leben früher im Dorfe. An beiden Tagen können Museumsbesucher zwischen 10 und 18 Uhr sehr anschaulich mitten im Leben sein, wie es sich früher zugetragen haben könnte. Die Häuslerei des Museums wird einmalig im Jahr nur für diesen Anlass geöffnet.
Besucher sind eingeladen, den Geschichten zu lauschen, viele interessante Details zu entdecken und mit den Darstellern ins Gespräch zu kommen.