Anlässlich des 85. Jahrestages der Novemberpogrome von 1938 werden seitens des World Jewish Congress (WJC) in Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland Rekonstruktionen zerstörter oder schwer beschädigter Synagogen in rund 20 Städten in Deutschland und Österreich in Form von Projektionen gezeigt. Auch die Schweriner Synagoge am Schlachtermarkt ist Teil der Gedenkaktion.
Die Entwicklung der virtuellen Rekonstruktion der zerstörten Alten Synagoge in Schwerin ist von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Mecklenburg-Vorpommern mit Unterstützung der Jüdischen Gemeinde Schwerin entstanden. „Schwerin hat heute wieder eine sehr große und lebendige jüdische Gemeinde. Kulturelles Erbe, religiöse Tradition und die Zerstörung jüdischen Lebens werden durch dieses Erinnerungsprojekt wieder fassbar“, bedankt sich Oberbürgermeister Rico Badenschier für die Initiative.
Erstellt wurde die Rekonstruktion von der Architectura Virtualis GmbH. Gefördert wurde das Erinnerungsprojekt von der Landeshauptstadt Schwerin, der Bürgerstiftung Schwerin, der Stiftung Sparkasse Mecklenburg-Schwerin und dem Katholischen Büro M-V.
An den 20 Standorten werden in der Nacht vom 9. auf den 10. November 2023 Projektionen auf die heutigen Gebäude, bzw. wieder errichteten Synagogen oder auf LED-Wänden an den jeweiligen Standorten projiziert. Die Projektionen zeigen die ehemalige Synagoge mit dem Schriftzug #WeRemember. Zusätzlich zu den Projektionen werden in einigen Städten Virtual Reality Brillen eingesetzt, die einen Eindruck vom damaligen Synagogenraum vermitteln.
Auch in Schwerin wird eine Fassadenprojektion der virtuellen Rekonstruktion des Synagogeninnenraumes zu sehen sein. In der Pogromnacht 1938 ist die alten Synagoge zerstört worden.
Die Fassadenprojektion umrahmt die Mahn- und Gedenkstunde zum 9. November, die ab 18 Uhr auf dem Schlachtermarkt stattfindet. Die virtuellen Bilder der alten Synagogen wird zeitgleich nach New York, dem Sitz des World Jewish Congress übertragen.