Nach mehrjährigen Bauarbeiten gibt die Landeshauptstadt Schwerin am 22. November 2024 die Wallstraßenbrücke, eine zentrale Verkehrsverbindung zwischen den Stadtteilen Paulsstadt und Feldstadt, dauerhaft für den Verkehr frei. „Die neue Brücke erfüllt nun die modernen Anforderungen an Sicherheit und Infrastruktur und ist für zukünftige Herausforderungen gewappnet“, sagte Oberbürgermeister Rico Badenschier zur Verkehrsfreigabe. Damit tritt auch die alte Verkehrsführung am 22. November wieder in Kraft.
Die umfassende Sanierung der Wallstraßenbrücke begann im Jahr 2021 und wurde von zahlreichen unerwarteten Herausforderungen geprägt. Ursprünglich sollte die gesamte Baumaßnahme, die neben dem Abriss und Neubau der Brücke auch einen Medienkanal unterhalb der Gleise der DB AG vorsah bis April 2023 fertiggestellt sein. Verzögerungen durch bauliche sowie bautechnologische Schwierigkeiten führten jedoch dazu, dass für die Arbeiten am Medienkanal eine zweite Sperrpause bei der Deutschen Bahn angemeldet werden musste. Diese Arbeiten konnten in einem zweiten Bauabschnitt erst 2024 durchgeführt werden und sind jetzt abgeschlossen. Die im Medienkanal befindlichen Abwasserleitungen sind wichtige Ader in der städtischen Abwasserentsorgung, die dabei helfen die Überflutungsgefahren bei Starkregenereignissen zu reduzieren. Der Medienkanal verläuft unter den Gleisen, daher musste n für die Herstellung tiefe Baugruben vor und hinter der Brücke angelegt werden, was erneut zu Verkehrseinschränkungen führte.
„Der Erhalt unserer Infrastruktur ist ein deutschlandweites Thema - die Landeshauptstadt stellt sich dieser Aufgabe systematisch und seit vielen Jahren. Wir haben beispielsweise die Sperrpause der Deutschen Bahn genutzt, um auch die Fußgängerbrücke an der Reiferbahn und die Brücke in der Franz-Mehring-Straße teilweise instand zu setzen. Ich danke allen Beteiligten und vor allem den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Geduld“, so der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt.
Gebaut wurde insgesamt 36 Monate. Der Ersatzneubau der Wallstraßenbrücke hat insgesamt rund 34 Mio. Euro gekostet und wurde durch das Land mit ca. 2 Mio Euro aus Mitteln für den kommunalen Straßenbau gefördert. Im Baubereich der Wallstraße wurde die Fahrbahn grundlegend erneuert sowie alle angrenzenden Gehwege verbessert.
An den Standorten Fritz-Reuter-Straße und am Zugang zum Gewerbegebiet am Platz der Opfer des Faschismus wurden Querungshilfen für Fußgänger eingerichtet, um die Sicherheit insbesondere für Schüler und Menschen mit Behinderungen zu erhöhen. Alle Querungsstellen sind mit Elementen ausgestattet, die blinden und sehbehinderten Menschen die Orientierung erleichtern. Im zweiten Bauabschnitt wurde die 100 Meter lange Sichtschutzwand in der Eisenbahnstraße zwischen der Brücke und der Schäferstraße erneuert.
Für die Bauzeit wurden umfassende Umleitungen eingerichtet. Die Voßstraße wurde zur Hauptzufahrtsstraße zum Schlosspark-Center, während Fußgänger und Radfahrer auf eine Behelfsbrücke an der Baustelle umgeleitet wurden.
Die Stadt bedankt sich bei den beteiligten Unternehmen, Planungsbüros und Akteuren, die dieses komplexe Projekt in den vergangenen Jahren erfolgreich mit uns umgesetzt haben, ein besonderer Dank gilt dabei der Firma Matthäi aus Leezen und der DB AG.
Für die Stadtverwaltung stehen bereits die nächsten Brücken-Maßnahmen auf dem Plan. So geht es 2025 in der Franz-Mehring-Straße weiter und auch die Brücken in der Lomonossowstraße und Knaudtstraße werden instandgesetzt. Neugebaut wird die Brücke der Straße Mittelstelle in Görries. Begonnen wird außerdem mit den Planungen der Brücke Güstrower Straße über den Werderkanal und der Brücke in Medewege über den Aubach.