
Das Residenzensemble Schwerin wurde am 27. Juli 2024 auf die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Bei einem feierlichen Festakt am 7. April im Plenarsaal des Landtages Mecklenburg-Vorpommern übergab Anna Bartels, Beauftragte für Auswärtige Kulturpolitik des Auswärtigen Amtes, Schwerins Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier am Montagabend die offizielle Urkunde zur Anerkennung des UNESCO-Welterbes.
Damit fand der über 20-jährige Bewerbungsprozess sein offizielles Ende. Der Festakt war, wie bereits die Welterbe-Bewerbung, eine gemeinsame Veranstaltung der Landeshauptstadt Schwerin, des Landtages, vertreten durch Landtagspräsidentin Birgit Hesse sowie des Landes, vertreten durch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Kulturministerin Bettina Martin.
Für Landtagspräsidentin Birgit Hesse ist Schwerins Bewerbung um den Welterbe-Titel ein Musterbeispiel gelebter Demokratie: „Bürgerinnen und Bürger gaben eine Anregung, die von der Politik aufgegriffen und dann von allen Beteiligten gemeinsam zum Erfolg geführt worden ist. Das passt ganz wunderbar dazu, dass das Schweriner Schloss Mittelpunkt des Residenzensembles und zugleich zentraler Ort der Demokratie unseres Bundeslandes ist. Beides ist in unserem lebendigen Welterbe erfahrbar.“
„Die Entscheidung, das Schweriner Residenzensemble in die Liste des Weltkulturerbes aufzunehmen, ist für uns eine große Ehre. Das Ensemble verbindet Geschichte und Gegenwart unseres Bundeslandes. Ich danke allen, die sich für die erfolgreiche Bewerbung eingesetzt haben. Das jahrelange Engagement, mit Ausdauer und Mut, das hat sich wirklich gelohnt“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig während des Festaktes.
„Kooperation ist ein wesentlicher Gedanke des Welterbes und war auch der Schlüssel für die erfolgreiche Welterbe-Bewerbung unseres Residenzensembles. Das gilt auch für die Zukunft unseres Welterbes, den Erhalt und Schutz der 38 Ensemblebestandteile sowie die touristische Vermarktung im Rahmen einer nachhaltigen touristischen Entwicklung Schwerins,“ blickte Oberbürgermeister Rico Badenschier in die Zukunft und dankte zugleich den beteiligten Akteuren für das hervorragende Zusammenwirken.
Und Kulturministerin Bettina Martin hob die mit dem Titel verbundene Verantwortung hervor: „Unser Schweriner Residenzensemble gehört nun gemeinsam mit Kulturschätzen wie den Pyramiden von Gizeh oder der chinesischen Mauer zum kulturellen Erbe der Menschheit. Gleichzeitig verbindet sich damit die Verpflichtung, mit dem Welterbe auch zukünftig verantwortungsvoll umzugehen und es für die nachfolgenden Generationen zu schützen und zu erhalten. Außerdem ist die Auszeichnung auch eine Würdigung für das große zivilgesellschaftliche Engagement der Schwerinerinnen und Schweriner, die sich mit so viel Begeisterung für ihr Residenzensemble stark gemacht haben.“
Geladen waren neben den langjährigen Wegbegleitern der Bewerbung auch die Partner für die Zukunft der Welterbestätte. So berichtete unter anderem der Vorsitzende des Vereins Deutsche Welterbestätten, Fritz Ahrberg über die Verknüpfungen zwischen Welterbe und Tourismus. Die Landeshauptstadt Schwerin ist seit März 2025 ordentliches Mitglied in diesem Verbund aller deutschen Welterbestätten und damit Teil eines wichtigen Netzwerkes, das die deutschen Welterbestätten auch international bekannter macht.
Gemeinsam mit ihren Partnern hat sich die Landeshauptstadt das Ziel gesetzt, das Welterbe Residenzensemble Schwerin erlebbarer zu machen. So wird es zum Welterbe-Tag am 1. Juni zahlreiche Angebote geben, ob Stadtführungen, Einblicke in sonst verschlossene Gebäude oder Familienangebote im Burggarten.
Langfristig plant Schwerin ein Welterbe-Informationszentrum in baulicher Symbiose mit einem neuen stadtgeschichtlichen Museum am Schlachtermarkt. Dort wird auch die Anerkennungsurkunde ihren endgültigen Platz finden. Der Hochbauwettbewerb hierfür startet bereits in diesem Jahr.