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Stadt schützt Schilfgürtel vor der Insel Ziegelwerder: Baubeginn für doppelte Palisadenreihe vor der Hasenseebucht 16.01.2025

Hasenseebucht Ziegelwerder © Landeshauptstadt Schwerin/Ulrike Zell

Die ökologisch wertvollen Schilfgürtel der Schweriner Seen schrumpfen seit Jahren. Einst ausgedehnte Röhrichtgürtel am Schweriner See sind wie an vielen Seen Deutschlands teilweise fast völlig verschwunden. Auch der südwestliche Bereich der Insel Ziegelwerder ist davon stark betroffen. Gleichzeitig sind hier Schutzmaßnahmen besonders effektiv und geeignet, neues Schilfwachstum anzuregen. Deshalb hat die Stadt vor der so genannten Hasenseebucht Bauarbeiten beauftragt, um die ökologisch wichtigen Uferröhrichte besser zu schützen. Sie starten Mitte Januar.

So lässt die Stadt Schwerin eine 100 Meter lange doppelte Holzpalisadenreihe vor der Hasenseebucht errichten. Sie soll die Bucht besser vor Wellenschlag schützen. Außerdem ist eine Umzäunung der Bucht sowie weiterer kleiner Felder vor der Landzunge geplant, um den Gänsefraß verhindern. Durch große Maschenbreiten unter Wasser ist ein Durchkommen für kleinere Wasservögel und Fische weiterhin möglich. Die Zaunfelder sind so eng gewählt und werden kurz vor der bestehenden Schilfkante aufgestellt, sodass die Gänse nicht einfliegen können.

Die Ursachen für den Rückgang der Schilfgürtel sind vielfältig. Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg ließ im Jahr 2018 in einer Studie für das Europäische Vogelschutzgebiet „Schweriner Seen “ die Ursachen ermitteln. Starker Verbiss durch Gänse und Nutria sowie Veränderung der Uferstruktur durch Wellenschlag wurden als zwei der Hauptursachen identifiziert.

Die Naturschutzmaßnahme im Europäischen Vogelschutzgebiet „Schweriner Seen“ ist dringend notwendig, da mit dem Röhrichtrückgang auch Brutplätze für Wasservögel und Laichplätze von Fischen verschwinden. Die Bauarbeiten finden bei den derzeitigen winterlichen Witterungsbedingungen statt, um Störungen während der Brutzeit zu vermeiden.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist verpflichtet, Maßnahmen zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung von Lebensräumen im EU-weiten Natura-2000-Schutzgebietsnetz umzusetzen. Die geplanten Maßnahmen resultieren aus der Managementplanung für das EU-Vogelschutzgebiet „Schweriner Seen“ und dienen somit der Umsetzung von EU-Recht.

Das Projekt wird zu 100 Prozent mit Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert.

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