Schulen, Kitas, Flüchtlingsunterbringung und Integration, Sportstätten, Gesundheitsamt, der Kinder- und Jugendschutz und Sozialleistungen wie Wohngeld, Grundsicherung oder Eingliederungshilfe – das Dezernat, das Martina Trauth als neue Dezernentin für Soziales, Bildung und Jugend am 1. Februar 2023 von ihrem Amtsvorgänger Andreas Ruhl übernommen hat, hält eine große Aufgabenfülle bereit. Den Arbeitsbeginn nennt die neue Dezernentin „einen Sprung ins kalte Wasser“. Nach 100 Tagen im Amt zieht Martina Trauth eine erste Bilanz: „Es war eine Zeit des Kennenlernens und erster Entscheidungen.“ So mussten die Leitungen des Fachdienstes Jugend und des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) neu besetzt werden. Die Notunterkunft für Ukraine-Geflüchtete in der Johannes-Brahms-Straße wurde zum 1. Mai geschlossen, Verträge für Übergangswohnungen und das ehemalige Europahotel verlängert. In der Weststadt sorgte die dezentrale Unterbringung und Betreuung unbegleiteter minderjähriger Ausländer für einen erhöhten Informationsbedarf des Ortsbeirats.
Insgesamt sieht Martina Trauth ihre ersten 100 Tage in Schwerin positiv: „Ich wurde von allen Seiten offen und freundlich empfangen und kann im Dezernat auf ein sehr gutes Führungsteam bauen.“ Den Teufelskreis von immer höheren Fallzahlen und wachsenden Sozial- und Jugendhilfekosten möchte Trauth durchbrechen: „Die Kostensteigerungen im Sozialhaushalt sind ein Problem: Mein Ziel für die kommenden Jahre ist es, die präventiven Hilfesysteme in der Stadt zu verbessern. Dazu gehören zwangsläufig der Quartiersbezug, die bereichsübergreifende Herangehensweise und der Aufbau eines übergreifenden Sozialmonitorings.“ Als Sozialdezernentin lautet ihre oberste Maxime: „Kein Kind in Schwerin soll zurückgelassen werden. Besonders die Teilhabechancen benachteiligter Menschen müssen sich verbessern.“ Durch einen mutigen und vorausschauenden Steuerungsprozess können nach Ansicht der Dezernentin neue Mittel für bessere Hilfen gewonnen werden. Sie möchte die oftmals unübersichtlichen Leistungssysteme im Sinne der Betroffenen bündeln und Hilfen unbürokratisch, bürgernah und lebenslagenbezogen leisten. „Es geht mir darum, die Leistungen aus einem Guss zu erbringen“, so Martina Trauth.