Bereits 2007 hatte der städtische Eigenbetrieb SDS – Stadtwirtschaftliche Dienstleistungen Schwerin mit der Sanierung der Kapelle begonnen, die nach Entwürfen des Hofbaurats Theodor Krüger entstand. Stück für Stück wurde das historische Backsteingebäude von Grund auf instandgesetzt und nun mit dem Einbau der Glockenanlage vollendet. Am 14. November wurde die Glocke mit einer feierlichen Zeremonie geweiht und den zahlreichen Spendern gedankt.
Vor gut einem Jahr hatte der Eigenbetrieb zu Spenden für das Geläut aufgerufen. Dank des Engagements der Sparkassenstiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin und der finanziellen Unterstützung von Bestattungsunternehmen und Einzelspendern kamen 16.600 Euro noch im 160. Jubiläumsjahr des Alten Friedhofs zusammen. „Wir freuen uns, dass die Sanierung der Trauerkapelle mit dem Einbau abgeschlossen werden konnte und das Haus wieder eine Stimme hat“, sagt SDS-Projektleiterin Marlies Bachmann und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten Unternehmen.
Gegossen wurde die Glocke von der Firma Bachert aus Neunkirchen in Baden-Württemberg. Das Unternehmen Udo Griwahn – Turmuhren- und Läuteanlagenbau – aus Grimmen baute sie schließlich ein. Mit einem Durchmesser von 61 Zentimetern und 130 Kilogramm Gewicht zählt sie zu den kleineren Exemplaren. „Die Glocke ist der Landeshauptstadt Schwerin gewidmet und trägt neben dem Stadtwappen eine entsprechende Inschrift mit der Jahreszahl 2023“, berichtet der Schweriner Architekt Wolfram Keßler. Auf der anderen Seite der Glocke ist die Losung „Dona Nobis Pacem“ (Gib uns Frieden) zu lesen. Keßler hatte die Sanierung der Trauerkapelle über die Jahre begleitet und selbst einen Teil der Spende für die Glockenanlage aufgebracht. „Es war mir wichtig, diesen bedeutenden Schlusspunkt der Sanierung zu unterstützen und mich an der Spende zu beteiligen“, so der Architekt bei der Glockenweihe. Diese nahmen Dompastor Güntzel Schmidt und Propst Georg Bergner vor. SDS - Werkleiterin Ilka Wilczek begrüßte die zahlreichen Gäste und würdigte das Engagement der an der Sanierung Beteiligten sowie die Zuwendungen der Spender. „Ich freue mich, dass die Sanierung der Trauerkapelle rechtzeitig vor dem 160. Jahrestag ihrer Weihe im Jahr 1864 abgeschlossen ist“, so Ilka Wilczek. Baudezernent Bernd Nottebaum betonte, dass der unter Denkmal stehende Alte Friedhof nun durch die sanierte Kapelle und die Glockenanlage weiter vervollständigt wurde. „Die Glocke mit ihrer Aufschrift ,Dona-Nobis-Pacem' sendet ein Friedenssignal aus Schwerin, das in diesen unruhigen Zeiten eine wichtige Botschaft darstellt.“ Bei einem kurzen historischen Vortrag von Stadtarchivar Dr. Bernd Kasten tauchten die Gäste in die Geschichte des denkmalgeschützten Parkfriedhofs und der Trauerkapelle ein. Nach der musikalischen Umrahmung durch den Postchor Schwerin e.V. und dem Gesang des Kanons „Bruder Jacob“ läutete die geweihte Glocke zum Abschluss der Feierstunde das erste Mal. Ab jetzt spendet sie trauernden Angehörigen Trost für Zuversicht und Kraft in einer schweren Zeit.