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415 Schwerinerinnen und Schweriner wurden 2023 eingebürgert: Annette-Köppinger-Preis 2024 für Ukrainisch-Deutsches Kulturzentrum SIC 10.07.2024

Die Vorsitzende des Kulturvereins SIC Luidmyla Sientsova nahm den Köppinger-Preis von Oberbürgermeister Badenschier und Stadtpräsident Ehlers während der Einbürgerungsfeier entgegen. © Landeshauptstadt Schwerin

Die Einbürgerung ist für zugewanderte Schwerinerinnen und Schweriner ein wichtiger Antrieb und Lohn für gelungene soziale und wirtschaftliche Integration. Allein im zurückliegenden Jahr haben in der Landeshauptstadt 415 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, beglückwünschte Oberbürgermeister Rico Badenschier am Dienstagnachmittag während einer Feierstunde die neu Eingebürgerten zur deutschen Staatsbürgerschaft. Verbunden war die Einbürgerungsfeier der Stadt mit der Verleihung des „Annette-Köppinger-Preises für Integration und Menschlichkeit 2024“. Mit dem Preis, den die Landeshauptstadt alle zwei Jahre vergibt, wurde das Deutsch-Ukrainische Kulturzentrum SIC e.V. ausgezeichnet. Der Preis ist nach der ersten Ausländerbeauftragten Schwerins benannt.

174 Frauen und 241 Männer aus 32 Staaten wurden im zurückliegenden Jahr eingebürgert. Die Älteste war zum Zeitpunkt der Einbürgerung 83 Jahre und stammte ursprünglich aus der Ukraine, der Jüngste ist 13 Monate und wurde als afghanischer Staatsbürger in Schwerin geboren. Zwei Drittel der Eingebürgerten kamen aus Syrien (286), gefolgt von der Ukraine (29) und Afghanistan (10). Aber auch Iran, Polen, Ägypten, Rumänien, Armenien, Tschechien, Griechenland, Moldau, Irak, Marokko, Aserbaidschan, Bulgarien, Kamerun, Russland, Serbien, Tunesien, Brasilien, Eritrea, Frankreich, Georgien, Indonesien, Kasachstan, Mexiko, Peru, Schweiz, Somalia und Vietnam waren als Herkunftsländer vertreten.

Staatsministerin Reem Alabali-Radovan betonte: „Die Einbürgerung ist das stärkste Bekenntnis zu Deutschland. Ich wünsche mir, dass viele dem Beispiel der Menschen hier heute folgen und deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger werden. Dass wir hier und in vielen Orten landesweit Grund zum Feiern haben, dazu tragen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einbürgerungsbehörden bei, die eine wichtige und verantwortungsvolle Arbeit leisten.“

„Die aktuellen Einbürgerungen zeigen, dass viele Menschen, die kriegsbedingt aus ihrem Heimatland Syrien flüchten mussten, die Chance ergriffen haben, in unserer Stadt ein neues Leben zu beginnen und hier heimisch zu werden. Auch Schwerin ist in vielen Berufsfeldern auf Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland angewiesen. Die Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft ist in jedem Fall ein Bekenntnis zu unseren Werten und unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Die Einbürgerung ermöglicht zudem die volle politische Teilhabe in unserer Stadt “, so Oberbürgermeister Rico Badenschier.

In der Landeshauptstadt Schwerin leben derzeit 11.066 Ausländerinnen und Ausländer aus knapp 100 Nationen, darunter 3144 ukrainische Staatsbürger. Die gegenüber dem Vorjahr um knapp 100 Menschen gesunkene Zahl der Einbürgerungen ist vor allem auf Personalengpässe in der Schweriner Einbürgerungsbehörde zurückzuführen. „Wir rechnen damit, dass sich der Wunsch nach Einbürgerung durch die neuen Möglichkeiten des Staatsbürgerschaftsrechts nochmals deutlich erhöhen wird. Dem werden wir auch personell Rechnung tragen“, sagte Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier.

Zwar wurde der Zugang zur deutschen Staatsbürgerschaft durch die jüngsten Gesetzesänderungen erleichtert, es zählt jedoch nicht allein der Wille des Antragstellers. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass diejenige oder derjenige im Regelfall einen fünfjährigen Aufenthalt in der Bundesrepublik vorweisen kann. Bei besonderen Integrationsleistungen oder einer Eheschließung bzw. Lebenspartnerschaft mit einem/einer Deutschen ist seit Inkrafttreten des neuen Staatsangehörigkeitsrechts eine verkürzte Wartezeit von drei Jahren möglich. Bewerber um die deutsche Staatsbürgerschaft müssen nicht mehr ihre bisherige Staatsangehörigkeit aufgeben, um Deutsche zu werden.

Wie bisher muss ein Einbürgerungstest bestanden werden. Sprachkenntnisse können nunmehr unter anderem durch einen Schulabschluss, Ausbildungsabschluss, Fachhochschul- oder Universitäts-Abschluss in Deutschland nachgewiesen werden. Darüber hinaus dürfen die Antragsteller nicht vorbestraft sein. Sie müssen die demokratische Rechtsordnung der Bundesrepublik anerkennen. Weiterhin wird vorausgesetzt, dass die Menschen ihren Lebensunterhalt in Deutschland selbst bestreiten.

Kulturzentrum SIC ist seit 10 Jahren in Schwerin aktiv

In seiner Laudatio an die Preisträger des Annette-Köppinger-Preises 2024 würdigte Stadtpräsident Sebastian Ehlers den vor zehn Jahren gegründeten Verein SIC als Gemeinschaft mit Vorbildcharakter: „Das Ukrainisch-Deutsche Kulturzentrum bringt Menschen zusammen, fördert den interkulturellen Austausch und die Pflege der ukrainischen Kultur. Mit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine rückte die Soforthilfe zeitweise in den Vordergrund. So hat der Verein geflüchteten Landsleuten durch Beratung, Begleitung und die Suche nach Unterkünften ganz unmittelbar das Ankommen in Schwerin erleichtert, Spendensammlungen und Hilfstransporte organisiert.“

In enger Zusammenarbeit mit dem Verein „Die Platte lebt“ wurden Deutschkurse für Kinder und Erwachsene organisiert, haben sich die erprobten Welcome-Cafés des Vereins zu einem deutsch-ukrainischen Freundeskreis entwickelt, wo auch gemeinsam gesungen wird, um leichter die deutsche Sprache zu erlernen. „Die gemeinsamen Veranstaltungen mit dem Verein ,Die Platte lebt‘, den wir schon 2010 mit dem Köppinger-Preis ausgezeichnet haben, bereichern den kulturellen Austausch und fördern das gegenseitige Kennenlernen. So treten Kinder, Erwachsene und auch professionelle Künstlerinnen und Künstler gemeinsam vor gemischtem Publikum und zweisprachiger Moderation auf. Die Bandbreite reicht dabei von ukrainischer Sandmalerei bis zu plattdeutschen Nachmittagen,“ so Ehlers.

Derzeit nutzen 180 Kinder die Angebote des Vereins im Bertha-Klingberg-Haus und anderen Räumlichkeiten. Dazu zählen zwei Malzirkel, ein Vokalstudio, Englischkurse, eine Sonntagsschule, ein IT-Klub, vier Tanzgruppen und ein Videoklub.

Der Preis:
Gewürdigt werden sollen mit dem Annette-Köppinger-Preis für Integration und Menschlichkeit Einzelpersonen, die sich ehrenamtlich und mit hohem bürgerschaftlichen Engagement für Integration einsetzen, aber auch Vereine, Initiativen und andere gesellschaftliche Institutionen, die sich bei der Integrationsarbeit in besonderem Maße um die  Einbeziehung von Einheimischen und Menschen verschiedener Kulturen verdient gemacht haben.

Der Preis wird seit 2010 alle zwei Jahre vergeben.

Bisherige Preisträger waren: Hanne Luhdo für den Verein Die Platte lebt e.V. (2010), Ulrike Seemann-für den Flüchtlingsrat MV (2012), Renate Voss für ihr Lebenswerk (2014), der Schweriner Boxclub Traktor für das Projekt „Boxen statt Gewalt“ (2016), die Lehrerin Gertraud Walkow für die Arbeit mit Flüchtlingen und Asylbewerbern (2018), der Verein Miteinander - Ma’an (2022).

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