Der Stadtteil Neu Zippendorf soll in den kommenden zehn Jahren modellhaft zu einem Zukunftsquartier umgebaut werden, in dessen Zentrum ein wiederbelebter Berliner Platz steht. Erste Architekturskizzen und Perspektiven dieses vom Infrastrukturministerium MV geförderten Modellvorhabens wurden am Montagabend innerhalb der Dialogtour „Zukunft des Wohnens“ von Minister Christian Pegel, Oberbürgermeister Rico Badenschier und WGS-Geschäftsführer Thomas Köchig vorgestellt.
Im Mittelpunkt stehen dabei bezahlbares Wohnen, bessere soziale Durchmischung und ein attraktiveres Wohnumfeld mit zeitgemäßer Infrastruktur. „Neu Zippendorf steht mit seiner Sozialstruktur vor großen Herausforderungen. Die wollen wir durch gezielte Angebote für an junge Familien meistern, die das urbane Umfeld schätzen und lieber zu einer günstigen Miete als im eigenen Häuschen wohnen“, sagt Oberbürgermeister Badenschier.
Die WGS hatte mehrere Architektenbüros eingeladen Ideenskizzen für die familienfreundliche Zukunft in Neu Zippendorf zu entwickeln. Der Entwurf des Architektenbüros buttler architekten überzeugte die Gremien der WGS und die Landeshauptstadt Schwerin am meisten: Im Mittelpunkt stehen die Bildung einer neuen Gemeinschaft, innovative Wohnformen wie Reihenhäuser zur Miete, die Einbeziehung von Wohngruppen wie zum Beispiel für Alleinerziehende und die Schaffung von multifunktionalen Räumen des Gemeinschaftsbedarfs - realisiert in einem deutlich verkehrsberuhigten und grünen Umfeld mit Wohnhöfen und Gemeinschaftsgärten.
„Wir reden hier von Entwicklungen, die nicht in ein oder zwei Jahren umgesetzt werden, sondern innerhalb eines Jahrzehnts“, betont der Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Schwerin Thomas Köchig. Die kommunale Wohnungsgesellschaft ist ein wichtiger Motor bei der Neugestaltung des Quartiers. Nach dem Abriss zweier Elfgeschosser in der Rostocker Straße und weiterer Gebäude kann die WGS den Umbau in Neu Zippendorf in den kommenden Jahren auf insgesamt drei Baufeldern abschnittsweise realisieren.
Flankierend ist die Stadt beim Ausbau der Infrastruktur gefordert. So wird der Umzug des Jobcenters und der Arbeitsagentur mit rund 500 Arbeitsplätzen in den Süden Schwerins derzeit geprüft. Die Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums zur besseren ärztlichen Versorgung wird derzeit in der Stadtvertretung beraten. Für die kommunale Berufsschule für Gesundheit und Soziales steht ebenfalls eine Standortentscheidung an. Und wenn die Familien dann kommen, müssen auch Kita- und Schulkapazitäten angepasst werden.