Schwerin wird Fairtrade-Stadt
Titelübergabe an fairer Kaffeetafel
27.09.2013
Zehn Monate nach dem einstimmigen Beschluss der Stadtvertretung für eine Bewerbung der Landeshauptstadt als „Fairtrade-Stadt“ wird Schwerin heute von Kathrin Bremer, Kampagnen-Leiterin "Fairtrade-Towns beim Verein TransFair Deutschland der Titel Fairtade-Stadt verliehen. Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow nimmt die Auszeichnung an einer großen Kaffeetafel vor über 400 geladenen Gästen im Schlosspark-Center Schwerin entgegen. Dabei sind natürlich auch die Unterstützerinnen und Unterstützer der Kampagne „Schwerin wird Fairtrade-Stadt“ und ihr Koordinator Ralf Göttlicher. Natürlich wird allen Gästen an der großen Kaffeeteafel Fairtrade-Kaffee eingeschenkt. Am 27. September wird schließlich bundesweit der Fairtrade-Kaffee-Tag begangen. Der Weltladen Schwerin nutzt die Feier, um mit fairen Leckereien und Infos über das Anliegen des Fairen Handels zu werben. Die Volleyballerinnen des SSC haben anlässlich der Titelverleihung einen von den Deutschen Meisterinnen und Pokalsiegerinnen handsignierten Volleyball aus fairer Produktion gestiftet. Dieser wird zugunsten eines Mädchenschutzzentrums der Fairtrade-Organisation PREDA auf den Phillipinen auf Ebay versteigert. Nähere Informationen unter www.fairtrade-schwerin.de „Selbstverständlich lässt die Stadt Schwerin nach der Titelverleihung nicht in ihren Bemühungen nach. Bis Ende Oktober wird zum Beispiel unser städtischer Nahverkehrsbetrieb die Kampagne durch Monitorwerbung in Bussen und Straßenbahnen unterstützen." Außerdem wird vom 30. Sept. bis 4. Okt. im Stadthaus die Ausstellung "Fairer Handel wirkt" über die Mechanismen und Wirkungen des Fairen Handels informieren.
Lebensmittel wie Kaffee und Schokolade, Sportartikel wie Fuß- und Handbälle, Kleidung, Schuhe, Blumen – all das gibt es bereits aus Fairem Handel. Unter www.fairtrade-schwerin.de. erfahren die Kunden, in welchen Läden und gastronomischen Einrichtungen es fair gehandelte Produkte gibt. Derzeit sind es 52 Schweriner Einzelhändler und 21 Gastronomiebetriebe. „Wir bitten alle Unterstützerinnen und Unterstützer des fairen Handels, sich bei uns zu melden, wenn sie in diese Liste aufgenommen werden wollen”, so Ralf Göttlicher.
Hintergrund: Fairer Handel
Was ist die Fairtrade-Stadt-Kampagne?
In 24 Ländern gibt es bereits Fairtrade-Städte. Über 1.000 davon sind es weltweit, darunter zum Beispiel London, Brüssel, Rom, San Francisco und Kopenhagen. Seit Januar 2009 können sich Kommunen in Deutschland bei der Siegelorganisation Fairtrade Deutschland um diesen Titel bewerben. Mehr als 140 Fairtrade-Städte gibt es in Deutschland. Darunter auch Schwerins Partnerstadt Wuppertal sowie Rostock, Hamburg, Leipzig und Nordhausen. Ständig bewerben sich neue Kommunen.
Was unterscheidet den fairen vom konventionellen Handel?
Der Faire Handel setzt sich für mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel ein. Im Mittelpunkt stehen Produzentinnen und Produzenten in Asien, Afrika und Lateinamerika. Durch partnerschaftliche Handelsprinzipien können sie eigenverantwortlich ihre Arbeits- und Lebensbedingungen verbessern:
• Fairer Preis zur Sicherung eines ausreichenden Einkommens und
zum Schutz vor Schwankungen auf dem Weltmarkt
• Fairtrade-Aufschlag für Investition in Bildungs- und Gesundheitsprojekte oder in die Verbesserung der Infrastruktur
• Langfristige Verträge und Vorfinanzierung schafft Planungssicherheit für Produzentinnen und Produzenten
• Möglichst direkte Handelsbeziehungen zum Ausschluss
ausbeuterischer Zwischenhändler
• Sicherung der Rechte von Kindern und die Gleichberechtigung von
Frauen
• Förderung der Umstellung auf ökologischen Anbau
Unterschiedliche Überprüfungsmechanismen stellen sicher, dass die Fair-Handels-Kriterien eingehalten werden.