Heute vor 280 Jahren feierte Conrad Ekhof, der Vater der deutschen Schauspielkunst, im Schweriner Ratssaal sein Debüt. Der mecklenburgischen Residenzstadt blieb der Schauspieler auch in den nachfolgenden Jahren verbunden. Dieses besondere Datum soll durch eine Lesung der besonderen Art gewürdigt werden, zumal sich Ekhofs Geburtstag in diesem Jahr zum 300. Mal jährt. Am authentischen Schauplatz, dem heutigen Demmlersaal, werden Oberbürgermeister Rico Badenschier und Generalintendant Lars Tietje ab 19.30 Uhr aus den Statuten und Protokollen der ersten deutschen Schauspielakademie lesen. Anknüpfend an die zeitgenössische blaue Wandfarbe des Saals strahlt der Demmlersaal in blauem Licht. Die Lesung wird unter www.schwerin.de/conrad-ekhof-lesung übertragen.
Die im Jahr 1753 in Schwerin begründete „Akademie der Schönnemannischen Gesellschaft“ bestand zwar nur etwas mehr als ein Jahr, doch war der von ihr ausgehende Impuls für die Entwicklung des deutschsprachigen Schauspiels epochal. Erstmals beteiligten sich in der von Ekhof initiierten Akademie die Schauspieler an den Diskussionen wie das Theater zur moralischen Anstalt der Gesellschaft werden könnte. Zuvor waren es ausschließlich Schriftsteller und andere Gelehrte, die hierüber konferierten. Der amtierende Ekhof-Preisträger Christoph Reiche gibt anhand authentischer Berichte einen Einblick in Ekhofs Darstellungskunst als Schauspieler.
Umrahmt wird die Veranstaltung von zeitgenössischer Musik aus Ekhofs Tagen. Sebastian Kroggel (Bassbariton) und Friedemann Braun (Cembalo) werden Werke von Georg Anton Benda und Adolph Carl Kuntzen zu Gehör bringen.