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Schwerin bereitet sich auf wachsenden Pflegebedarf vor: Bericht zur Pflegesozialplanung zeigt Handlungsbedarf und gibt Empfehlungen 22.04.2025

 © Fotolia/highwaystarz

Auch die Landeshauptstadt Schwerin steht vor großen demografischen Herausforderungen. Die Bevölkerung wird älter, und das in einem Tempo, das in den kommenden Jahren weiter zunimmt. Bereits heute sind die gesellschaftlichen und sozialen Auswirkungen dieses Wandels in vielen Stadtteilen spürbar. Mit der Generation der sogenannten Babyboomer wächst vor allem die Gruppe der älteren und hochaltrigen Menschen stark an – und mit ihr der Bedarf an Unterstützung und Pflege.

Nach aktuellen Prognosen wird die Zahl der Menschen ab 75 Jahren in Schwerin bis zum Jahr 2040 um rund 30 Prozent steigen. Ebenso wächst der Anteil der Pflegebedürftigen: Von derzeit rund 8.150 Personen wird bis 2040 mit einem Anstieg auf etwa 9.500 gerechnet. Besonders deutlich zeigt sich die Entwicklung bei Menschen mit Demenz – hier wird ein Zuwachs von über 20 Prozent erwartet.

Vor diesem Hintergrund ist eine vorausschauende Planung im Pflegebereich unverzichtbar. Die Stadt hat daher bereits zum dritten Mal eine umfassende Pflegesozialplanung durchführen lassen. Mit der Erstellung des Berichts wurde das Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik (ISG) beauftragt. Ziel war es, die bestehende Versorgungslage zu analysieren, künftige Bedarfe einzuschätzen und konkrete Empfehlungen für den weiteren Ausbau der Pflegeinfrastruktur zu erarbeiten.

Die Ergebnisse zeigen, dass Schwerin in vielen Bereichen bereits gut dasteht. Besonders die stationäre Pflege verfügt über eine solide Grundstruktur. Dennoch wird deutlich, dass insbesondere im ambulanten Bereich, in der Tages- und Kurzzeitpflege sowie bei speziellen Zielgruppen wie jüngeren Pflegebedürftigen oder Menschen mit starken demenziellen Einschränkungen weitere Angebote entwickelt werden müssen. Auch alternative Wohnformen wie Service-Wohnen oder ambulant betreute Wohngemeinschaften haben sich in Schwerin etabliert und sollten gezielt weiter ausgebaut werden.

Ein zentrales Thema bleibt der Fachkräftemangel, der sich schon heute bemerkbar macht und sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen dürfte. Um die bestehende Versorgung aufrechtzuerhalten, werden bis 2040 rund 335 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Für eine qualitativ bessere Versorgung sind es sogar etwa 390. Deshalb braucht es tragfähige Strategien zur Personalgewinnung und -sicherung, die langfristig angelegt sind.

„Pflege ist mehr als ein Versorgungsauftrag – es geht um Teilhabe, um ein gutes Leben im Alter und um Strukturen, die auf die Menschen und ihre Lebenswirklichkeit reagieren“, sagt Lisa Manhart, Sozialplanerin im Fachdienst Soziales der Landeshauptstadt. „Deshalb war es uns wichtig, auch die Perspektiven aus der Praxis frühzeitig einzubeziehen. Nur gemeinsam mit den Pflegeanbietern, Fachkräften und Institutionen können wir Lösungen finden, die auch in Zukunft tragen.“

Im Rahmen der Berichtserstellung wurde daher ein Workshop mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen pflegerischen Bereichen durchgeführt. Dabei wurden konkrete Ideen, Bedarfe und mögliche Handlungsansätze gesammelt, die ebenfalls in die Empfehlungen des Berichts eingeflossen sind.

Die Pflegesozialplanung versteht sich nicht als reines Zahlenwerk, sondern als ein Instrument für eine vorausschauende und bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Pflege- und Unterstützungslandschaft in Schwerin. Sie bildet damit die Grundlage für politische Entscheidungen und dient als Orientierung für Fachakteure, Träger und Verwaltung – mit dem Ziel, allen Menschen in Schwerin auch im Alter ein Leben in Würde, Sicherheit und Selbstbestimmung zu ermöglichen.

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