Weil der 9. November in diesem Jahr ein Sabbat ist, findet die Mahn-und Gedenkstunde bereits am Donnerstag, den 8. 11.2018 statt. Der Arbeitskreis „9. November 1938“ lädt gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde am Donnerstag, den 8. November 2018 um 18.00 Uhr auf den Schweriner Schlachtermarkt, um an den Pogrom von 1938 zu erinnern.
Die Gedenkstunde steht unter dem Motto „Angst steckt an“. „Angst und Terror waren Instrumente der nationalsozialistischen Herrschaft. Sie hat viele Menschen zu willfährigen Helfern bei der Vernichtung von Jüdinnen und Juden, politisch Andersdenkenden und anderen Minderheiten gemacht. Der 9. November 1938 war ein erster sichtbarer Höhepunkt der Verrohung der Gesellschaft, die in die Vernichtung der jüdischen Mitbürger in den Lagern von Auschwitz und Treblinka mündete“, so Karl-Georg Ohse im Namen des Arbeitskreises.
Gemeinsam mit dem ehemaligen Landesrabbiner William Wolff und der Jüdischen Gemeinde setzt Schwerin am 8. November ein Zeichen gegen die Instrumentalisierung von Angst und die Ausgrenzung von Minderheiten.
Auch eine Filmvorführung des Kino unterm Dach e.V. in der Aula der Volkshochschule wird am Donnerstagabend ein Zeichen der Ermutigung setzen. Auf dem Programm steht um 19.30 Uhr das Drama „Die Unsichtbaren. Wir wollen leben“ in der Regie von Claus Räfle. Der Film aus dem Jahr 2017 zeigt auf bedrückende Weise, wie es einigen Jüdinnen und Juden auch dank der Hilfe mutiger Retter im Berlin der späten 1930er Jahre gelang, gleichsam unsichtbar zu werden. So entgingen sie der Verfolgung und Verhaftung durch die Nazis und damit dem sicheren Tod. Vor der Filmvorführung blickt der Leiter des Schweriner Stadtarchivs Dr. Bernd Kasten 80 Jahre zurück und wird schildern wie in Schwerin die Pogrome rund um den 9. November 1938 abliefen. Im Anschluss an den Film findet eine Publikumsdiskussion statt.