Mit Freude, Stolz und natürlich viel Musik feiert das Konservatorium Schwerin in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Das ganze Jahr schon finden die Veranstaltungen und Konzerte im Rahmen des Jubiläums statt. Der Höhepunkt ist das Festkonzert im Golden Saal des Neustädtischen Palais direkt am Gründungsdatum der städtischen Musikschule, dem 1. September. Seit 1953 hat das Konservatorium unermüdlich Talente gefördert, Leidenschaft für Musik entfacht und Generationen von jungen Musikerinnen und Musikern inspiriert.
Oberbürgermeister Rico Badenschier: „Herzlichen Glückwunsch! Seit 70 Jahren ist das Konservatorium ein unersetzbarer Baustein in unserer städtischen Bildungslandschaft. Unermüdlich fördert die Musikschule junge Talente, die in jedem Jahr ihr Können beim Landes- und Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ unter Beweis stellen und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet werden. Meine Hochachtung gilt dabei nicht nur den Nachwuchskünstlerinnen und Nachwuchskünstlern, sondern auch den engagierten Lehrerinnen und Lehrern.“
Heute nutzen rund 1.450 Menschen verschiedenen Alters die zahlreichen Angebote der städtischen Musikschule in der Puschkinstraße und an weiteren Standorten wie beispielsweise im Campus am Turm, in vielen Kindertagesstätten sowie in allgemeinbildenden Schulen.
„Die hohe Kompetenz des Lehr- und Verwaltungspersonals, die vielen Kooperationen in der Stadt und die Verbindung von Tradition und Innovation hat die Schule im Laufe der Jahre zu einer starken kulturellen Einrichtung in der Landeshauptstadt gemacht,“ betont Kulturdezernent Silvio Horn.
Dank der Förderung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern und der Stadt der vielen Unterstützerinnen und Unterstützer ist das Konservatorium Schwerin heute eine über die Stadtgrenzen hinaus gefragte Adresse in Sachen musikalischer Bildung. Auch den Eltern gilt der Dank, denn sie ermöglichen ihren Kindern den Unterricht.
Die städtische Musikschule steht allen Menschen offen, unabhängig von Alter und Geschlecht, Stärken, Erfahrungen und Interessen, dem Lern- und Entwicklungstempo, Unterstützungsbedarf sowie kulturellen oder sozialen Hintergründen.
Die Unterrichtsangebote werden stetig weiterentwickelt. Dazu gehörten in den vergangenen Jahren zum Beispiel das Musizieren mit dem iPad, der Musikgarten für die Jüngsten, der Chor für demenziell Erkrankte und ihre Begleitung, der Einsatz der Veeh®-Harfe für Seniorinnen und Senioren, das Song-Writing oder KONFLEX - das Angebot für Vielbeschäftigte. Was sich genau darunter verbirgt ist auf der Seite des Konservatoriums unter www.schwerin.de/konservatorium zu finden.
Neben dem vielfältigen Angebot gibt es auch die Spitzenförderung in der Studienvorbereitenden Abteilung. „In der Zeit von 1990 bis heute haben 125 Schülerinnen und Schüler des Konservatoriums ein Musikstudium begonnen oder einen musiknahen Beruf ergriffen, arbeiten in bedeutenden Orchestern oder lehren an Musikhochschulen“, berichtet stolz der Direktor des Konservatoriums Volker Ahmels.
Die eigene KONzertreihe KON-Takte feiert im nächsten Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum und hat sich zu einem Besuchermagneten des kulturellen Angebots der Landeshauptstadt Schwerin entwickelt. Die Zukunft des Konservatoriums Schwerin ist gesichert! Pünktlich zum Musikschulgeburtstag wurden eine Reihe von Honorarverträgen der Lehrerinnen und Lehrer in Festanstellungen umgewandelt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen sich nun auf die Festveranstaltung mit vielen Gästen am Freitag, dem 1. September 2023 um 17 Uhr im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais mit einem großen Jubiläumskonzert. In verschiedenen Besetzungen bieten Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler ihre musikalischen Geburtstagsgrüße dar. Dabei erklingen auch die „Festpolonaise“ von Franz Liszt für Klavier zu vier Händen, bei der Volker Ahmels gemeinsam mit Friederike Haufe selbst in die Tasten greift. Ein zwanzigköpfiges Cello-Orchester gratuliert mit „Happy, Happy Birthday“ von Gabriel Koeppen, der das Stück eigens für diese besondere Besetzung arrangiert hat. Auf dem Programm stehen unter anderem Lieder und Instrumentalstücke von Robert Schumann, Sophia Westenholz, Jean-Féréol Maza. Der Eintritt ist frei. Um Spenden zugunsten von Projekten des Konservatoriums Schwerin wird gebeten.
Geschichte des Konservatoriums
Als die Musikschule in Schwerin 1953 gegründet wurde, gab es bereits das 1913 eröffnete Konservatorium, in das 1930 das „Schweriner Musikseminar“ integriert wurde. Dieses hatte die Hofpianistin Elisabeth Lange 1925 ins Leben gerufen. Laut des Schweriner Stadtarchivs zog die Volksmusikschule nach zwischenzeitlicher Unterbringung in der Burgstraße, in der Schlossstraße und im Rathaus 1955 in das Haus Schlachtermarkt 7 um. Bereits im Dezember 1954 wurden dort schon 252 Schülerinnen und Schüler aus Schwerin unterrichtet und mit den Außenstellen in Gadebusch, Hagenow und Ludwigslust insgesamt 658. 1961/62 wurde das Konservatorium als Ausbildungsstätte für Berufsmusikerinnen und -musiker geschlossen und zusammen mit der Volksmusikschule Schwerin zur Bezirksmusikschule umstrukturiert. Im August 1963 erfolgte der Umzug in das Fachwerkhaus Puschkinstraße 6 und der neue Name „Konservatorium Schwerin, Bezirksmusikschule“ wurde vergeben. Zu dieser Zeit erhielten 675 Schülerinnen und Schüler Unterricht. Anlässlich des 200. Todestages des mecklenburgischen Komponisten Johann Wilhelm Hertel erhielt das Konservatorium 1989 seinen Beinamen und heißt seither offiziell Konservatorium Schwerin, Musikschule Johann Wilhelm Hertel. 2003 begann die Sanierung des in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts errichteten Gebäudes in der Puschkinstraße 6 mit vorrübergehendem Umzug der Musikschule in das Haus Großer Moor 4 - 6. Am 16. Juni 2005 fand eine Feier zur Wiedereröffnung statt.