Im Sommer 2019 (Juli und August) wurden die Stadt Schwerin und ihre Bewohner durch zwei heftige Starkregenereignisse überrascht. Mehrere Straßenzüge, Grundstücke, Keller und ein Fußgängertunnel in der Lübecker Straße waren überflutet. Besonders im Innenstadtbereich kam es zu heftigen Überflutungen.
Diese Ereignisse zeigen, dass die Folgen des Klimawandels auch in Schwerin bereits deutlich zu spüren sind: Die Hitzeperioden werden länger, die Niederschläge intensiver. Die vorliegende Situation, besonders des Jahres 2019, sowie ein Blick in die von Experten modellierte Zukunft heben die Bedeutung einer notwendigen Klimaanpassung hervor.
Die Stadt Schwerin begann bereits im Jahr 2016 mit der Anfertigung eines ersten Klimaanpassungskonzeptes, das sich aktuell in der Novellierung befindet. Ziel dieser Aktualisierung ist es, Klimaschutz und Klimaanpassung gemeinsam zu betrachten. So wird unter dem Namen Maßnahmenplan „Klimagerechtes Schwerin“ ein zusammenfassendes Konzept entwickelt. Aufgrund der beiden Starkregenereignisse im Sommer 2019 beschloss die Stadtverwaltung, ein Starkregenentwässerungskonzept zu entwickeln. Erfreulicherweise konnte eine Förderung des Bundes aus der Förderrichtlinie Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (DAS) eingeworben werden. Projektträger ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH.
Geleitet von der Fachgruppe Wasser- und Bodenschutz des Fachdienstes Umwelt der Landeshauptstadt Schwerin wird nun in einer engen Zusammenarbeit mit der WAG/SAE als Schweriner Abwasserbetriebe, dem Wasser- und Bodenverband „Schweriner See/Obere Sude“ sowie weiteren Beteiligten einer gegründeten Arbeitsgruppe der Stadt Schwerin ein integriertes Stadtentwässerungskonzept erstellt. Erfreulicherweise konnte für die Projektkoordination die Mitarbeiterin Frau Calenberg gewonnen werden, welche bereits Erfahrungen im Starkregenrisikomanagement aus ihrer vorherigen Tätigkeit aufweist.
Ziel des Projektes ist die Durchführung einer Gefährdungsanalyse mit Aufbau eines Niederschlags-Abfluss-Modells und der Anfertigung von Gefährdungskarten. Weiterhin soll eine Risikoanalyse die potentiellen Folgen einer Überflutung durch Sturzfluten, die Kanalisation oder Oberflächengewässer abschätzen und den Handlungsbedarf sowie Maßnahmen unterschiedlicher Lösungsansätze aufzeigen. Die Ergebnisse des Projektes sollen nachhaltig in die Verwaltung integriert und vorgeschlagene Maßnahmen umgesetzt werden.
Das Integrierte Starkregenentwässerungskonzept ist ein Förderprojekt im Auftrag des:
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Titel: DAS: Integriertes Starkregenentwässerungskonzept zur Anpassung der Landeshauptstadt Schwerin an die Folgen des Klimawandels (ISREK Schwerin) |
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Projektkennzeichen: 67DAS236 |
Förderschwerpunkt: 3/Kommunale Leuchtturmvorhaben |
Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel: Schwerpunkt Wasserhaushalt, Wasserwirtschaft, Küsten- und Meeresschutz |
Laufzeit: 01.06.2023 – 30.11.2024 |