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Integriertes Starkregenentwässerungskonzept (ISREK)

Integriertes Starkregenentwässerungskonzept für Schwerin (ISREK)

Auszug aus der Starkregengefahrenkarte für ein 100-jährliches Ereignis © Eigene Abbildung, ©GeoBasis-DE/MV/CC BY 4.0-DE [2024]

Im Sommer 2019 (Juli und August) wurden die Stadt Schwerin und ihre Bewohner durch zwei heftige Starkregenereignisse überrascht. Mehrere Straßenzüge, Grundstücke, Keller und ein Fußgängertunnel in der Lübecker Straße waren überflutet. Besonders im Innenstadtbereich kam es zu heftigen Überflutungen.

Diese Ereignisse zeigen, dass die Folgen des Klimawandels auch in Schwerin bereits deutlich zu spüren sind: Die Hitzeperioden werden länger, die Niederschläge intensiver. Die vorliegende Situation, besonders des Jahres 2019, sowie ein Blick in die von Experten modellierte Zukunft heben die Bedeutung einer notwendigen Klimaanpassung hervor.

Die Stadt Schwerin begann bereits im Jahr 2016 mit der Anfertigung eines ersten Klimaanpassungskonzeptes, das sich aktuell in der Novellierung befindet. Ziel dieser Aktualisierung ist es, Klimaschutz und Klimaanpassung gemeinsam zu betrachten. So wird unter dem Namen Maßnahmenplan „Klimagerechtes Schwerin“ ein zusammenfassendes Konzept entwickelt. Aufgrund der beiden Starkregenereignisse im Sommer 2019 beschloss die Stadtverwaltung, ein Starkregenentwässerungskonzept zu entwickeln. Erfreulicherweise konnte eine Förderung des Bundes aus der Förderrichtlinie Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (DAS) eingeworben werden. Projektträger ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH.

Geleitet von der Fachgruppe Wasser- und Bodenschutz des Fachdienstes Umwelt der Landeshauptstadt Schwerin wird nun in einer engen Zusammenarbeit mit der WAG/SAE als Schweriner Abwasserbetriebe, dem Wasser- und Bodenverband „Schweriner See/Obere Sude“ sowie weiteren Beteiligten einer gegründeten Arbeitsgruppe der Stadt Schwerin ein integriertes Stadtentwässerungskonzept erstellt. Erfreulicherweise konnte für die Projektkoordination die Mitarbeiterin Frau Calenberg gewonnen werden, welche bereits Erfahrungen im Starkregenrisikomanagement aus ihrer vorherigen Tätigkeit aufweist.

Ziel des Projektes ist die Durchführung einer Gefährdungsanalyse mit Aufbau eines Niederschlags-Abfluss-Modells und der Anfertigung von Gefährdungskarten. Weiterhin soll eine Risikoanalyse die potentiellen Folgen einer Überflutung durch Sturzfluten, die Kanalisation oder Oberflächengewässer abschätzen und den Handlungsbedarf sowie Maßnahmen unterschiedlicher Lösungsansätze aufzeigen. Die Ergebnisse des Projektes sollen nachhaltig in die Verwaltung integriert und vorgeschlagene Maßnahmen umgesetzt werden.

Das Integrierte Starkregenentwässerungskonzept ist ein Förderprojekt im Auftrag des:
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH

Titel: DAS: Integriertes Starkregenentwässerungskonzept zur Anpassung der Landeshauptstadt Schwerin an die Folgen des Klimawandels (ISREK Schwerin)
Projektkennzeichen: 67DAS236
Förderschwerpunkt: 3/Kommunale Leuchtturmvorhaben
Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel: Schwerpunkt Wasserhaushalt, Wasserwirtschaft, Küsten- und Meeresschutz
Laufzeit: 01.06.2023 – 30.11.2024

Hinweise zur Starkregengefahrenkarte

Was stellt die Starkregengefahrenkarte dar?

In den Karten ist ein außergewöhnliches Starkregenereignis der Stufe 7, also ein 100-jährliches Ereignis dargestellt.

Die Grundlage des Modells ist das Digitale Geländemodell 0,5 m aus dem Jahr 2016. Dieses ist das neueste Geländemodell, welches uns in der Region zur Verfügung steht. Auf diesem aufbauend werden Verrohrungen, wichtige Brücken und Häuser in das Modell einfügt, so dass wir eine Art 3D-Modell der Stadt haben. Aufgrund der hohen Auflösung des Digitalen Geländemodells besteht dieses aus vielen kleinen Zellen. Jede dieser Zellen bekommt auf Basis der bestehenden Landnutzung eine Rauheit und Versickerungseigenschaften zugewiesen, um somit die Realität möglichst nah nachzubilden.

Modelliert wurde ein einstündiger, flächendeckender Niederschlag sowie eine Abflussdauer von einer Stunde, um auch Fließwege darzustellen, die etwas länger abfließen.

Und damit für alle Bereiche Schwerins der schlimmste Überflutungszustand berücksichtigt wird, werden in den folgenden Karten die maximalen Überflutungstiefen (= Wasserstände) und Fließgeschwindigkeiten pro Zelle dargestellt.

Das klingt erst einmal sehr abstrakt. Es bedeutet aber einfach, dass wenn im Modell eine Welle über eine Wiese fließen würde und vor und hinter dieser Welle derweil alles trocken wäre, die Starkregengefahrenkarte dennoch die ganze Wiese blau darstellt. Denn es sollen für jeden Bereich die höchsten Überflutungstiefen und Fließgeschwindigkeiten bestimmt werden, um auf diese vorbereitet zu sein.

Wichtig: Die Starkregengefahrenkarte zeigt für jede kleine Zelle des Modells die maximale Überflutungstiefe und Fließgeschwindigkeit an. Sie zeigt keinen Zeitpunkt, sondern den schlimmsten Zustand für das modellierte Ereignis an. Dies bedeutet, dass die blauen Flächen und Fließgeschwindigkeiten in Wirklichkeit wahrscheinlich nicht alle zeitgleich auftreten werden.

Die Überflutungstiefen werden ab 2 cm Wassertiefe und die Fließgeschwindigkeit ab 5 cm/s dargestellt (siehe Legende zur Starkregengefahrenkarte rechts).

Was sind diese Schraffuren im WebGIS?

Wie im vorherigen Absatz erwähnt, ist die Grundlage des Modells das Digitale Geländemodell aus dem Jahr 2016. Alle Baugebiete bzw. Bebauungsbereiche, in welchen erst nach 2016 Gebäude etc. errichtet wurden, sind folglich noch nicht in diesem Digitalen Geländemodell vorhanden. Aus anderen Datenquellen wurde von Frau Calenberg (Projektkoordinatorin des Förderprojektes) und der Lindschulte Ingenieurgesellschaft mbh das Gelände in diesen Baugebieten näherungsweise ergänzt. Das Modell weist hier deutlich höhere Unsicherheiten auf als an anderen Stellen. Deshalb liegt die in der Legende dargestellte Schraffur auf diesen Bereichen. Diese Bereiche sind am Besten in Kombination mit den eigenen Ortskenntnissen zu betrachten und zu bewerten, da Geländemodellierungen und eventuelle Fließhindernisse, welche seit 2016 entstanden sind, nur näherungsweise im Modell vorhanden sind.

Flyer "Starkregen in Schwerin"

Starkregengefahrenkarte

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Kontakt

Landeshauptstadt Schwerin -
Fachgruppe Wasser- und Bodenschutz

Frau Antonia Calenberg
• Starkregenentwässerungskonzept für Schwerin (ISREK)
• Wasserfachliche Klimaanpassung
Raum: 2.040

Am Packhof 2-6
19053 Schwerin

Landeshauptstadt Schwerin -
Fachgruppe Wasser- und Bodenschutz

Frau Susanne Sabadil
Leiterin
Raum: 2.071

Am Packhof 2-6
19053 Schwerin

Förderprojekt des:

Projektträger:

Legende Starkregengefahrenkarte