© Landeshauptstadt Schwerin/Harald Fuchs
Die Uferpflanzen der Schweriner Seen leben in der Zone der Unterwasserpflanzen, in der Schwimmblatt- und die Röhrichtzone sowie Uferwald. Die Ufervegetation beeinflusst die Wasserqualität und bildet den Lebensraum für viele Tierarten.
An die Uferlinie der Seen im Schweriner Stadtgebiet wird landseitig zu insgesamt 56% von Wald- und Gehölzflächen begleitet. Als Grünland- oder Ackerfläche werden weitere 8% der Ufer genutzt. Die übrigen Uferzonen sind durch verschiedene Typen des städtischen Siedlungsraumes geprägt.
Für zwei Biotoptypen wurden im Rahmen einer selektiven Biotopkartierung unter den höheren Pflanzen auf Teilflächen von insgesamt 22 ha folgende Artenzahlen ermittelt:
|
Artenzahl |
Anzahl Rote Liste Arten MV |
Weitgehend naturnahe Seeufer |
263 |
11 |
Ausgedehnte Röhrichte / Seggenrieder |
151 |
19 |
Gesamtes Stadtgebiet Schwerin(Basis:Stadtbiotopkartierung 92-94)
|
745 |
103 |
Die kartierten insgesamt 15 Röhricht- und Riedgesellschaften an den Schweriner Seen sind relativ artenarm. Beispielhaft seien hier die typischen Schilfbestände herausgehoben. Die vorwiegend aufgelandeten Schilfröhrichte bestehen hier aus 7 bis 18 Arten. Deutlich artenärmer sind die vorwiegend im Wasser stehenden Schilfröhrichte mit 1 bis 6 Arten.
Bestandsbildend kommen an den Schweriner Seen folgende Arten vor:
Schilfrohr - schmalblättriger Rohrkolben - breitblättriger Rohrkolben - gemeine Teichsimse - Kalmus - Schwanenblume - ästiger Igelkolben - gemeine Schwertlilie - gemeiner Wasserschwaden.
Die Ufervegetation aller Schweriner Seen wurde 1996 umfangreich kartiert, dokumentiert und bewertet. Von den 110 km langen See-Uferabschnitten wurden von den Fachgutachtern aus vegationskundlicher Sicht 54% der Seenufer als hoch oder sogar sehr hoch bedeutend eingestuft. Eine geringe bis sehr geringe vegetationskundliche Bedeutung wurde für 25% der kartierten Uferabschnitte festgestellt.
Hervorzuheben ist die Tatsache, dass an einer Strecke von knapp 20km, entsprechend 18% der kartierten Uferlinie, noch Uferabschnitte mit einem geschlossenen und vollständigen naturnahem Ufersaum (Röhirchte von Bruchwald) existieren.
Verteilung der im Rahmen der speziellen Röhrichtkartierung erfaßten Bestände auf die Schweriner Seen und die relative Flächengröße bezogen auf die jeweilige Uferlinie:
See |
Röhrichtfläche
|
Uferlinie
|
Röhrichtfläche je
Meter Uferlinie
(m²/m UL)
|
absolut (m²)
|
rel. Anteil Projektgebiet (%)
|
absolut (m²)
|
rel. Anteil Projektgebiet (%)
|
Schweriner Innensee |
259267 |
35,3 |
39356 |
31,2 |
6,6 |
Ostorfer See |
101537 |
13,7 |
14263 |
11,3 |
7,1 |
Ziegelaußensee |
100271 |
13,7 |
16093 |
12,7 |
6,2 |
Medeweger See |
84805 |
11,6 |
6385 |
5,1 |
13,3 |
Kaninchen-, Ziegelwerder |
72801 |
9,9 |
7309 |
5,8 |
10,0 |
Schweriner Außensee |
41613 |
5,7 |
3680 |
2,9 |
11,3 |
Neumühler See |
33669 |
4,6 |
18489 |
14,6 |
1,8 |
Lankower See |
14592 |
2,0 |
6743 |
5,3 |
2,2 |
Heidensee |
12651 |
1,7 |
4289 |
3,4 |
2,9 |
Fauler See |
7706 |
1,1 |
4111 |
3,3 |
1,9 |
Ziegelinnensee |
5234 |
0,7 |
3872 |
3,1 |
1,4 |
Pfaffenteich |
0 |
0,0 |
1639 |
1,3 |
0,0 |
gesamt |
743146 |
100,0 |
126229 |
100,0 |
5,8 |
Quelle:
Landeshauptstadt Schwerin / Bundesamt für Naturschutz (1997):
Voruntersuchungen zur Entwicklung und Erprobung eines Gewässerufer - Nutzungskonzeptes unter besonderer Berücksichtigung der Aspekte "Naturschutz" und "Naherholung" in Schwerin;
Teil B - Flora und Vegetation (Mordhorst, Dücker, Schmidt, Sluschny, Schlüter, Krepel)