Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland ungefähr 10.000 Menschen selbst das Leben. Das sind mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen sterben. Jeder dieser Suizide zeugt davon, dass ein Mensch in einer großen Leidenssituation keinen anderen Weg mehr für sich gesehen hat. Und jeder dieser Menschen hinterlässt Angehörige, die trauern und verzweifelt sind.
Weit mehr als 100.000 Menschen erleiden auf diese Weise jedes Jahr in Deutschland den Verlust eines nahestehenden Menschen. Um die Öffentlichkeit auf die weitgehend verdrängte Problematik der Selbsttötung aufmerksam zu machen, wird seit 2003 jeweils am 10. September der Welt Suizidpräventionstag begangen, der von der Weltgesundheits-Organisation WHO ausgerufen. In Schwerin haben sich in diesem Jahr zum sechsten Mal Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Organisationen, freier Träger und der Stadtverwaltung in einer Initiativgruppe zusammengefunden, um aus diesem Anlass verschiedene Aktionen vorzubereiten.
Im Vordergrund steht diesmal das Thema „Suizidalität im beruflichen Kontext“.
Bei der Leser- Telefon- Aktion am Dienstag, den 10. September 2019 10 bis 12 Uhr werden Uta Krause, Telefonseelsorge Schwerin, Martin Hüselitz, Sozialpsychiatrischer Dienst Schwerin und Tobias Olschewski, evangelische Lebensberatungsstelle/ Notfallseelsorger den Anrufern als Gesprächspartner zu diesem Thema zur Verfügung stehen.
An diesem Tag werden wieder zwischen 10 und 14 Uhr an Informationsständen in der Helenenstraße/ Marienplatz, am Platz der Freiheit sowie in der Rahlstedter Straße Kerzen und Flyer verteilt werden mit der Bitte „Stelle eine Kerze in dein Fenster!“.
Die Initiativgruppe ruft ausdrücklich dazu auf, am Dienstag den 10. September 2019 um 21 Uhr wieder eine Kerze ins Fenster zu stellen- wenn man durch das Thema Suizid berührt ist, im Gedenken an einen Menschen, den man durch Suizid verloren hat und in Verbundenheit mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben.