In Schwerin befanden sich folgende Bestattungsplätze:
Schelffriedhof (heutiger Schelfpark)
Der Friedhof befand sich zu Zeiten seiner Errichtung außerhalb der Stadt.
Er wurde von 1771 bis 1929 belegt und von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburg verwaltet. Es finden sich heute noch die Grabmäler von Sophie von Brandenstein (1787-1790), Stine von Brandenstein (1757-1832), Caroline von Brandenstein), Pastor Heinrich Alexander Seidel (=1861), Geheimer Kammerrath Johann Schumacher (1786-1855) und seiner Ehefrau Luise Schuhmacher (1800-1865), Baukondukteur Ludig Willbrand (1822-1853), sowie
Dr. Jur. Carl Anton Wilhelm Beste (=1855) im Park. Der Park mit seinen verbliebenen Grabmählern steht unter Denkmalschutz.
Friedhof auf dem Sachsenberg
Friedhof der Nervenklinik Schwerin Sachsenberg - heute Helios Kliniken Schwerin
Die Einweihung des Begräbnisplatzes auf dem Gelände der Nervenheilanstalt auf dem Sachsenberg erfolgte 1851, eine erste Erweiterung war 1873 notwendig. Mit der Weihe des Anstaltskirchhofs im Jahr 1900 wurde der Platz erneut erweitert. 1914 wurde die neuerbaute Totenkapelle geweiht.
Der Friedhof als Teil des Parkes ist denkmalgeschützt. Auf ihm befinden sich u.a. das Grab des niederdeutschen Dichters und Betriebsinspektors der Anstalt, Rudolf Tarnow, Caroline Flemming und des Sängers Hill sowie Kriegsgräber.
Katholischer Friedhof
Der Friedhof steht unter Denkmalschutz.
Am 13. Mai 1861 wurde der katholische Friedhof zwischen der heutigen Wismarschen Straße und dem Aubach eingeweiht. Hier wurden z.B. die beiden Geistlichen Joseph Brocken (=1873) und Joseph Brüx (=1935), die jahrzehntelang der Gemeinde gedient haben und die 1929 hochbetagt gestorbene Schauspielerin Luise Eyben, bestattet. Auf diesem Friedhof ruhen auch 50 französische Kriegsgefangene aus den Jahren 1870/71; ihnen wurde hier nach Friedensschluss ein Denkmal gesetzt.
Jüdischer Friedhof - Bornhövedstraße
Auf einer Anhöhe am Heidensee wurde bereits 1717 der jüdische Friedhof angelegt und umfasste nach mehreren Erweiterungen eine Größe von ca. 2000 m2. Er wurde in der Nazizeit zum größten Teil zerstört, der Rest wurde eingeebnet und während des letzten Krieges als Flakstation benutzt. Von den Grabsteinen sind jedoch die meisten erhalten geblieben. 1949 wurde der Friedhof zum Teil wiederhergestellt, etwa 25 Grabsteine konnten aufgestellt werden. Die letzte Bestattung erfolgte in den 1970er Jahren. Heute werden dort keine Bestattungen mehr vorgenommen.
Domfriedhof
1779 wurde auf dem hohen Felde an der Reiferbahn Acker für den Friedhof angekauft.
Der Friedhof wurde 1786 geweiht und lag zwischen Reiferbahn und dem noch heute so genannten
Totendamm. Die Anlage gehörte zu den Bauaufgaben von Oberhofbaurat Johann Joachim Busch, der auch Schöpfer der barocken Residenz Ludwigslust war.
Nach Eingriffen um 1900 und Kriegszerstörungen 1945 existiert der Friedhof nicht mehr. Auf einem teil des ehemaligen Friedhofsgeländes befindet sich heute der Schulhof des Fridericianums.