Designausbildung an der FachHochschule für angewandte Kunst Heiligendamm 1953 bis 2000
In einem Zeitrahmen von 50 Jahren sind in Heiligendamm kreative junge Menschen in den Bereichen Grafikdesign, Produktgestaltung, Schmuck, Keramik oder Innenarchitektur ausgebildet worden. Die Bezeichnungen der Fachrichtungen wechselten, aber Inhalte und Grundlagen behielten eine erstaunliche Kontinuität.
Ausgehend von der Werkbundidee, gebrauchsfähiges Kunst-Handwerk zu entwickeln, wandelte sich der Ausbildungsinhalt stark in Richtung Industriedesign oder Produktgestaltung. Trotzdem blieb das Hand-Werk ein grundlegendes Element der Kenntnisvermittlung. Gemeinsam durchliefen alle Studierenden ein Grundstudium mit theoretischen Fächern, praktischem Naturstudium und übergreifenden Gestaltungsaufgaben.
Aus einer extrem teamorientierten Situation, wie sie durch die „Insellage“ von Heiligendamm befeuert wurde, sind viele herausragende Spezialisten hervorgegangen. Besonderes Merkmal der FAK-Ausbildung war jedoch der ausgeprägte Ateliergedanke – gemeinsames Kreativsein im Austausch mit allen Fachrichtungen.
Die Ausstellung im Schweriner Schleswig- Holstein-Haus zeigt, erstmalig gesammelt, Studien- und Abschlussarbeiten der fünf Jahrzehnte und dokumentiert Kontinuität und Wandel der Gestalterausbildung an der FachHochschule für angewandte Kunst Heiligendamm 1953 bis 2000. Einige jüngere Arbeiten der Absolventen gehen der Frage nach, wie grundlegend und prägend die Ausbildung für die späteren Lebenswege war. Dozenten und Professoren als kreative Paten und Impulsgeber für die Studierenden werden ebenso in der Ausstellung gezeigt. Aktuelle Studienarbeiten der Fakultät Gestaltung an der Hochschule Wismar schlagen den Bogen in die Gegenwart.
Heiligendamm oder „St. Damme“ ist in der Erinnerung der Absolventen nicht denkbar ohne das intensive studentische Leben. Fasching, Einstand der Erstsemester, Seifenkistenrennen oder Drachenfest sind Kontinuitäten über Jahrzehnte hinweg, die die Kreativität der Studierenden beflügelte und die von dem politisch mitunter argwöhnisch beobachteten freiem Geist außerhalb der Lehrpläne erzählen. Auch dies findet Platz in der Ausstellung.
In Kooperation mit der Stiftung Mecklenburg.