Hut aus der Wendezeit (1989) © Landeshauptstadt Schwerin/Norbert Credé
Das Stadtgeschichtsmuseum Schwerin, 1991 aus dem vormaligen Historischen Museum Schwerin hervorgegangen, ist seit April 2005 geschlossen. Seitdem erschließen und betreuen die verbliebenen Mitarbeiter die Bestände.
Die Sammlung umfasst derzeit ca. 50.000 Objekte und untergliedert sich in verschiedene Sammlungsbereiche:
Mobiliar, Wohnungseinrichtung und -dekoration mit einer kulturgeschichtlich bedeutenden Tapetensammlung;
Hausrat und technische Haus- und Bürogeräte aller Art des Wohnens, des Hobbys, der Freizeitgestaltung oder der Arbeit;
Handwerk, Handel und Gewerbe mit Werkzeugen, Werkstatteinrichtung und Erzeugnissen;
Kleidung jeglicher Art;
Schule und Kindheit mit Schulmöbeln und Lernmitteln, Kindergarteneinrichtungen, Kinderspiele, Spielzeug;
Plakatsammlung mit politischen, Veranstaltungs- und Kinoplakaten;
Stadtbilddokumentation mit Architekturelementen, Stadt- und Hausmodellen, Straßennamensschildern, Gedenk- und Werbetafeln;
Bilder- und Kunstsammlung mit Gemälden, Drucken, Fotografien, Skulpturen;
Familiennachlässe von Schweriner Persönlichkeiten und als Besonderheit einen Teil der Ausstellung des
„Museums“ der russischen Streitkräfte in Schwerin.
Mit der Gründung des Historischen Museums im Jahr 1970 als Bezirksmuseum für den Bezirk Schwerin begann die regional- und lokalgeschichtliche Sammlung. Mit der Einrichtung einer eigenständigen Ausstellung im Haus Großer Moor 38 im Jahr 1985, verstärkt nach Beginn der Umgestaltung zu einem Stadtgeschichtsmuseum nach 1991, verlagerte sich der Sammlungsschwerpunkt zunehmend in Richtung Schweriner Geschichte. So gehören Dokumente, Gegenstände und Produkte von Schweriner Betrieben und Einrichtungen (z.B. Erzeugnisse, Verwaltungsunterlagen, Brigadebücher) ebenso zum Bestand wie auch persönliche Gegenstände aus Schweriner Familien (z.B. Fotoalben, Kleidung, Briefe, Urkunden, Spielzeug).
Sinn und Zweck der Sammlung ist es, die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner zu dokumentieren und in Form der gesammelten Sachgüter zu bewahren, zu erforschen und eigentlich auch in Ausstellungen und bei Veranstaltungen zu vermitteln. Mehr als ein Jahrzehnt Schließung des Ausstellungshauses am Großen Moor bedeutet, dass das Stadtgeschichtsmuseum ebenso lange seiner Bildungsaufgabe und seinem Sammlungsauftrag nicht oder nur eingeschränkt nachkommen konnte. Verluste an Sachgütern und Dokumenten zeitigen Bestandslücken, deren Schließung nur schwer oder gar nicht aufzuholen sein wird, wie die Geschichte lehrt. Denn schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts lehnte der Schweriner Magistrat die Übernahme von Sammlungen der Bürger der Stadt ab, weshalb Zeugnisse ganzer Epochen und wichtiger historischer Institutionen und Ereignisse heute nicht mehr mit authentischen Sachgütern dokumentiert werden können.