Zuckermais Yucon Chief © Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V.
Beim Mais handelt es sich um kräftige, krautige, sommerannuelle Pflanzen mit Wuchshöhen von 1 bis 3 Metern. Da er aus den Tropen stammt, verträgt Mais keine niedrigen Temperaturen und erstrecht keinen Frost. Mais gehört zu den Kurztagpflanzen, was hier in unseren Breiten manchmal zu einer erschwerten Ausreife führen kann.
Spannend ist, dass der Mais zusammen mit Hirse, Amaranth und Zuckerrohr zu den C4-Photosynthesepflanzen gehört (unsere heimischen Getreide gehören zu den C3-Photosynthesepflanzen). D.h. sein Stoffwechsel ist sehr produktiv und er ist in der Lage Sonnenenergie sehr wirkungsvoll umzusetzen und Wasser und Kohlendioxid optimal auszunutzen. Die C4-Pflanzen sind an aride Bedingungen, also an Wasserknappheit, hohe Temperaturen und starke Sonneneinstrahlung angepasst.
Mais ist einhäusig, getrennt geschlechtlich, d.h. männliche und weibliche Blütenstände sind räumlich getrennt voneinander an einer Pflanze vorhanden (ein weiterer Unterschied zu all unseren heimischen Getreiden). Die männlichen Blüten stehen in Rispenform an der Sprossspitze und die weiblichen Blüten in Kolbenform in den Blattachseln. Sie sind von Hüllblättern, sog. Lieschblättern umgeben. Zur Blütezeit erscheinen die Griffel- und Narbenfäden an der Spitze der Blütenstände, der einzige giftige Teil der Pflanze.
Der kolbenförmige Fruchtstand enthält zur Reifezeit die bekannten Maiskörner (Karyopsen: es handelt sich nicht um Samen, sondern um einsamige, nussähnliche Schließfrüchte), die je nach Sorte weißlich, goldgelb, orange, rot, braun, grün, blau bis hin zu schwarz-violett oder sogar mehrfarbig sein können. Mais ist ein fakultativer Fremdbefruchter. Seine Samen können sich stark per Wind übertragen.
Mais gehört wie alle Getreide und Hirsen zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Sein wissenschaftlicher Name Zea mays L. setzt sich aus der Gattungsbezeichnung Zea (griechisch: Grund des Lebens), der Art mays (Haitianisch: unsere Mutter) und dem abgekürzten Namen des Erstautoren, Carl von Linné (1707-1778) zusammen.
Es gibt tausende Kultursorten, die je nach Nutzung ihrer Körner in Konvarietäten (convar.) zusammengefasst werden.
Beispiele sind:
Hartmais – convar. mays, erste Form, die nach Europa gelangte. Wird vor allem in kühleren Regionen als Tierfutter angebaut.
Zahnmais – convar. dentiformis, die am weitesten verbreitete und ertragreichste Gruppe. Sehr wärmebedürftig, dient als Viehfutter und der industriellen Produktion (Stärke, Keimöl, Alkohol).
Puffmais – convar. microsperma, eine der ältesten Nutzungsformen. Beim Erhitzen springen Frucht- und Samenschale auf. Popcorn eignet sich zum Mahlen und Kochen.
Zuckermais – convar. saccharata, aufgrund eines fehlenden Gens kann dieser Mais den gebildeten Zucker nicht in Stärke umwandeln. Er wird unreif verzehrt.
Weich- oder Stärkemais – convar. amylacea, sehr stärkereich, eignet sich sehr gut zum Mahlen und war für Jahrhunderte das wichtigste Nahrungsmittel in Südamerika. In Europa nur selten kultiviert. Findet Verwendung als Speisemehl und als Mehl für Tortillas.
Wachsmais – convar. ceratina, entstand in China und wird hauptsächlich in Süd- und Ostasien angebaut. Er dient u.a. für die Herstellung von Puddingpulver und Kleber.
Spelzmais – convar. tunicata, wohl nur als Zierpflanze bzw. zur Dekoration verwendet.