Roggen, Gerste, Hafer – traditionelle Getreidesorten sind heute wieder in aller Munde. Im mecklenburgischen Raum dominierte historisch vor allem Roggen, der allgemein auch als „Kuurn“ bezeichnet wurde.
Bevor die Kartoffel ihren Siegeszug hier im Norden antrat, sicherten unter anderem Hirse, Buchweizen; Hülsenfrüchte und Roggen die Ernährung der einfachen Landbevölkerung. Zu Grütze, Brei und Brot verarbeitet, bildeten sie die Basis aller Speisen. Noch heute schwört der Mecklenburger auf sein nahrhaftes Roggenschrotbrot.
Wie aber wurde vor 150 Jahren in Mueß das urige Getreide angebaut, geerntet und gelagert? Unser Museumsmitarbeiter führt Sie durch die Scheune und das Bauernhaus der Hufe I und erläutert Begriffe und Funktionen der alten Gerätschaften. Nebenbei erfahren Sie Wissenswertes und Kurioses über die Gewohnheiten und Bräuche der Landbevölkerung, in deren Alltag die körperlich anstrengende und langwierige landwirtschaftliche Arbeit großen Raum einnahm. Vieles, wenn nicht alles, hing ab von der gelungenen Ernte. Jede Hand wurde gebraucht. Die Einfuhr des Getreides war der vorläufige Abschluss eines kräftezehrenden Wettstreits mit Boden und Witterung. Nun folgte das Hoffen und Bangen - ob am Ende des Winters das Korn noch in ausreichender Menge vorhanden war und nicht Feuchtigkeit oder Schädlinge das Erntegut vernichtet hatten?