Das Freilichtmuseum Schwerin-Mueß hat ein modernes, klimatisiertes Depot für seine umfangreichen Archiv- und Bibliotheksbestände eröffnet. Seit 2022 werden die Bestände dort systematisch erfasst und deponiert. Zuvor waren die Sammlungen auf verschiedene Gebäude und Außenstandorte verteilt. Jetzt befinden sie sich in einem zentralen Magazin mit Rollregalen, das optimale Lagerbedingungen bietet.
Dank der Unterstützung von Ehrenamtlichen, der EU, des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Stadt Schwerin erfolgt eine archivsichere Verpackung, Signierung und Digitalisierung der Bestände. Ein Highlight des neuen Archivs ist die Bildsammlung mit rund 700.000 Negativen, Fotografien und Bildpostkarten – ein bedeutendes visuelles Gedächtnis von Mecklenburg-Vorpommern.
Der geografische Schwerpunkt der Fotosammlung reicht von Mecklenburg-Schwerin bis ins moderne Mecklenburg-Vorpommern. Besonders wertvoll sind Nachlässe von Fotografen wie Ernst Höhne, Willi Ihde, Horst Pedersen, Franz Müschen, Wolfired Pätzold und Karl Eschenburg. Auch ehemalige Pressebildarchive, darunter die Schweriner Volkszeitung und die Norddeutsche Zeitung, bereichern den Bestand.
Seltene Stücke wie Daguerreotypien, animierte Laterna-magica-Bilder und historische Fotoalben – darunter das persönliche Album von Großherzogin Alexandra – ergänzen die Sammlung. Eine besondere Entdeckung waren Wossidlos colorierte Diavorträge, die im Glasdiapositivbestand mit 7.000 Exemplaren erhalten sind.
Zur Erschließung des Archivs werden Findbücher, hierarchisch organisierte Schlagwörter und ein Digital Asset Management genutzt. Dieses System ermöglicht die digitale Recherche und stellt Verbindungen zwischen den Metadaten her. In Zukunft wird unser MediaHub als Online-Kompass dienen, um den wertvollen Bildbestand von Mecklenburg-Vorpommern weiter zugänglich zu machen.
