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Weltkulturerbe Residenzensemble

Das Residenzensemble Schwerin auf der UNESCO-Welterbeliste

Das Schweriner Residenzensemble ist unter Kriterium (iv) auf der Welterbeliste der UNESCO eingetragen.

Unter dem Kriterium (iv) versteht man ein hervorragendes Beispiel eines Typus von Gebäuden, architektonischen oder technologischen Ensembles oder Landschaften, die einen oder mehrere bedeutsame Abschnitte der Menschheitsgeschichte darstellen.

Der Beschluss dazu fiel am 27. Juli 2024 auf der Konferenz des UNESCO-Welterbekomitees in Neu-Delhi.

Begründung der Einschreibung, OUV

Kurze Zusammenfassung:

An den Ufern der Schweriner Seen gelegen, ist das Schweriner Residenzensemble ein architektonisches und landschaftliches Ensemble, der Entstehung und Etablierung des Historismus während des 19. Jahrhunderts in Europa sowie in den Deutschen Monarchien.

Die Implementierung der großherzoglichen Residenz in Schwerin, während des 19. Jahrhunderts, führte zum Ausbau Schwerins mit allen notwendigen Strukturen einer Residenzstadt.

In Folge der großherzoglichen Baumaßnahmen entstand ein stark ausdifferenziertes, vielfältiges Gebäudeensemble im Stil des Historismus des 19.jahrhunderts. An einigen Gebäuden ist der Rückgriff auf den regionalen Johann-Albrecht Stil sichtbar, welcher die Bauwerke mit der Geschichte der Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin verbindet. Die am Wasser errichteten Gebäude des Residenzensembles, mit ihren, in den Seeoberflächen gespiegelten Ansichten, sind eine perfekte Veranschaulichung der romantischen Werte im Europa des 19. Jahrhunderts.

Kriterium (iv): Das Residenzensemble Schwerin steht für die Entstehung und Entwicklung des europäischen Historismus im 19. Jahrhundert. Es ist ein bemerkenswert gut erhaltenes, außergewöhnliches Beispiel einer europäischen Residenz im 19. Jahrhundert. Dabei weist es eine starke Vielfalt in seiner Architektur und seinen landschaftlichen Elementen auf, welche das gesamte Spektrum des Historismus von der Neo-Renaissance über den Neo-Barock, die Neo-Gothik bis zum regionalen Johann-Albrecht Stil beinhaltet.

Integrität

Die Schutzzonen des Schweriner Residenzensembles umfassen alle landschaftlichen, architektonischen und stilistischen Attribute sowie die Sichtbeziehungen und Blickachsen, welche für den OUV (außergewöhnlichen universellen Wert) notwendig sind.

Die Einbettung der Welterbestätte in die umgebende Landschaft verleiht dem außergewöhnlich gut erhaltenen historistischen Ensemble seinen charakteristischen Ausdruck.

Das Residenzensemble ist von keiner, dem OUV abträglichen, Entwicklung oder Maßnahme bedroht.

Authentizität

Die über dreißig Objekte, die das Schweriner Residenzensemble bilden, sind in ihrer Lage und Anordnung bzw. Form erhalten geblieben. Diese Elemente haben sich im Laufe der Zeit entwickelt und in vielen Fällen hat sich ihre Nutzung geändert, was hauptsächlich zu Anpassungen und Änderungen der Innenausstattung führte. Die allgemeine Gestaltung, die Strukturen und die Materialien des Ensembles sind erhalten geblieben. Die Beziehung der Gebäude zur Landschaft und Umgebung - sei es zu den Parkanlagen, den Seen und Teichen oder zu den Perspektiven und Ausblicken, ist ebenfalls erhalten geblieben.

Management

 © LHS

Entsprechend der Richtlinien der UNESCO, bestand die Schweriner Weltkulturerbebewerbung neben dem Nominierungsdossier auch aus einem Managementplan.

Ein Managementplan für eine Welterbestätte ist ein integriertes Planungs- und Handlungskonzept zur Festlegung der Ziele und Maßnahmen, mit denen der Schutz, die Pflege, die Nutzung und Entwicklung von Welterbestätten verwirklicht werden sollen. Seit dem 1. Februar 2005 ist er für eingetragene Welterbestätten zwingend erforderlich.

 

Wesentliche Bausteine eines Managementplans sind folgende:

• Beschreibung des Guts
• Festlegung von Grenzen für wirksamen Schutz
• Pufferzonen
• Verwaltungssysteme
• Nachhaltige Nutzung und Entwicklung.

Der lange Weg zum Welterbetitel

Der Prozess der Schweriner Welterbe-Bewerbung begann bereits im Jahr 2000, auf Initiative des Vereins Pro Schwerin e.V. und endete 2024 mit der Einschreibung auf die UNESCO-Welterbeliste.

Die größten Meilensteine auf diesem Weg dürften 2014 die Einschreibung des Residenzensembles auf die deutsche Tentativliste (Vorschalgsliste für Welterbebewerbungen) und 2023 die Einreichung des Welterbeantrages bei der UNESCO gewesen sein.

Diser komplexe Bewerbungsprozess bedurfte der Beteiligung verschiedenster Institutionen, Orgisationen, aber auch Experten und Einzelpersonen. Federführend bei der Welterbebewerbung war die Landeshauptstadt Schwerin mit der Unterstützung von nationalen und internationalen Experten, dem Landtag M-V, dem Ministierium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten M-V sowie dem Welterbe Schwerin Förderverein e.V. und vielen weiteren Akteuren.

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Kontakt

Landeshauptstadt Schwerin -
Stabsstelle Weltkulturerbe

Frau Linda Holung
Koordinatorin
Raum: 5.031

Am Packhof 2 - 6
19053 Schwerin

Landeshauptstadt Schwerin -
Stabsstelle Weltkulturerbe

Lucas Scharfe
Sachbearbeiter
Raum: 5.031

Am Packhof 2-6
19053 Schwerin

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