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Bürgerengagement & Soziale Verantwortung

Leitthema Bürgerengagement & Soziale Verantwortung

 © Kita gGmbH

Zahlreiche Einwohnende engagieren sich im Rahmen privater Initiativen und Vereine nicht nur im sozialen Bereich. Insbesondere vor dem Hintergrund der angespannten Finanzlage Schwerins und der Auswirkungen des demografischen Wandels mit einer weiteren Zunahme älterer Menschen ist dieses Engagement von besonderer Bedeutung.
Daneben sind die Familienförderung, der Abbau von Barrieren im baulichen und sozialen Bereich, die Partizipation von Kindern und Jugendlichen, der Abbau der Jugendarbeitslosigkeit, der Geschlechtergleichstellung und die Integration von zugewanderten Menschen aus anderen Kulturen jetzt schon wichtige Handlungsfelder zur Vermeidung bzw. Behebung sozialer Ungleichgewichte in der Stadt.

Zentrale Themen der kommenden Jahre:

  • Abbau der räumlichen Ungleichverteilung sozialer Gruppen im Stadtgebiet (Desegregation)
  • Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit
  • Abbau der Jugendarbeitslosigkeit
  • Integration von Menschen mit Zuwanderungshintergrund
  • Zunahme älterer pflegebedürftiger Menschen
  • Förderung zivilgesellschaftlicher Arbeit zur Demokratiestärkung und gegen Rassismus Anknüpfung an Nachhaltigkeitsziele der UN

Leitziele

Kommunikation in der Bürgergesellschaft fördern

Das Engagement der Menschen für ihre Stadt ist die zentrale Grundlage der lokalen Demokratie. Über die Mitwirkung in offiziellen Beteiligungsverfahren hinaus fördert die Stadt die Kommunikation mit den Einwohnenden in allen wichtigen, die Entwicklung Schwerins betreffenden Angelegenheiten. In diesem Zusammenhang sollen die vorhandenen Begegnungsstätten erhalten und zu Kommunikationszentren für Jung und Alt weiterentwickelt werden. Bei Bedarf sollen auch neue Begegnungsstätten geschaffen werden. Dabei wird eine Erweiterung des sozialen und kulturellen Angebots in Form von Veranstaltungen und Treffpunkten angestrebt, um Vereinsamungstendenzen im Alter entgegenzuwirken.

Ehrenamtliches Engagement stärken

In Schwerin setzen sich zahlreiche Einwohnende in der Freizeit für das Wohl ihrer Mitmenschen und das Gemeinwesen ein. Im Sozialbereich, der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen sowie Menschen mit Behinderung, der Gesundheit, dem Sport, dem Kleingartenwesen, der freiwilligen Feuerwehr und der Umwelt leisten sie Arbeit, die wesentlich zur Lebensqualität in der Stadt beiträgt. Dieses ehrenamtliche Engagement und seine Strukturen werden auch in den kommenden Jahren durch die Stadt weiter unterstützt.

Barrieren abbauen

Die Stadt setzt sich das Ziel, Barrieren abzubauen. Das gilt nicht nur für bauliche Barrieren im Wohnumfeld sowie auf Straßen und Wegen zur Förderung der Mobilität von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Abbau von Barrieren heißt auch, Chancengleichheit für alle Schweriner Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen unabhängig von sozialer Herkunft, Einkommen der Eltern, Alter, Geschlecht oder Religion sicherzustellen. Das beinhaltet auch Bekämpfung von Armut und Solidarität mit Bedürftigen über die Unterstützung von Vereinen und Organisationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen helfen. Instrumente dazu sind u.a. die Weiterentwicklung der örtlichen Beratungslandschaft und ein barrierefreier Zugang zu Medien und Informationen.

Familien fördern

Durch gezielte Maßnahmen wird die Familien- und Kinderfreundlichkeit in der Landeshauptstadt weiter gefördert. Dazu gehört  

  • eine durch Grün-, inklusive Spiel- und Sportflächen kinder- bzw. familienfreundliche Gestaltung des Wohnumfeldes in der Stadt,
  • ein Ganztagsangebot für alle Lernenden an den allgemein bildenden Schulen der Landeshauptstadt,
  • ein wohnortnahes Kinderbetreuungsangebot entsprechend den Anforderungen des Familienalltags,
  • die Unterstützung familienfreundlicher Unternehmen,
  • der Ausbau von Eltern-Kind-Zentren,
  • die bedarfsgerechte Entwicklung mobiler und institutioneller Angebote für alle Altersgruppen und
  • ein Ausbau der Angebote und Leistungen zur Unterstützung pflegender Angehöriger.
Kinder und Jugendliche einbeziehen

Die Stadt setzt sich das Ziel, die Partizipation und Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen weiter zu stärken. Dafür hält sie vielfältige Angebote und Maßnahmen bereit, die den Bedürfnissen der jungen Menschen entsprechen und unabhängig von Geschlecht, sozialer Herkunft und Religion zugänglich sind. Das reicht von mobilen, projektbezogenen Angeboten bis hin zu institutionalisierten Angeboten. Dazu gehören z.B. der Kinder- und Jugendrat und eine Beteiligungsmoderation, die in verschiedene stadtweite Projekte und Vorhaben eingebunden werden kann. Darüber hinaus stellt die Beteiligungsmoderation ein Bindeglied zur kommunalen Politik dar.

Jugendarbeitslosigkeit abbauen

Die Jugendarbeitslosigkeit in der Landeshauptstadt liegt erheblich über dem Landesdurchschnitt und ist höher als in allen anderen Landkreisen in Mecklenburg-Vorpommern. Das gilt auch im bundesweiten Vergleich mit Städten ähnlicher Größe. Vor allem im Bereich der langzeitarbeitslosen Jugendlichen hat sich die Situation in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Ein wichtiger Grund sind fehlende Bildungsabschlüsse. Betroffen sind insbesondere auch Jugendliche mit Migrationshintergrund. Ohne entsprechende Bildungsabschlüsse ist für diese Jugendlichen der Weg in den Arbeitsmarkt deutlich erschwert.

Ziel ist, jungen Menschen an den Übergängen von der Schule zur weiteren Ausbildung und zum Beruf durch verschiedene, vernetzte Angebote möglichst unter einem Dach Hilfestellung zu geben. Neben dem Fachdienst Jugend sind weitere wichtige Akteure die Schulen, die Industrie- und Handelskammer, die Bundesagentur für Arbeit mit dem Jobcenter sowie verschiedene Beratungsstellen (Sucht- und Drogenberatung, Schuldnerberatung, Erziehungsberatung). Ein wichtiges Projekt im Bereich der Jugendberufshilfe ist das Projekt »JUGEND STÄRKEN im Quartier«. Mit diesem Modellprogramm des Bundes sollen insbesondere Jugendliche mit erhöhtem, sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf erreicht werden mit dem Ziel, diese in Schule, Ausbildung oder Arbeit zu (re-)integrieren.

In Sozialräumen denken und handeln

Soziale Merkmale wie die Altersstruktur, Einkommensverteilung, Familiengrößen, Nationalität oder Bildungsgrad bestimmen das Profil eines Sozialraums. Gleichzeitig prägt der Raum, z.B. die Qualität von Wohnquartieren, auch die sozialen Lebensbedingungen.

Aufbauend auf die positiven Erfahrungen der Arbeit in den Trägerverbünden im Bereich der Jugend- und Jugendsozialarbeit, soll dieser sozialräumliche Ansatz verstärkt in der Kinder- und Jugendsozialarbeit zur Anwendung gebracht werden. Die Zusammenarbeit der Stadt mit den öffentlichen und freien Trägern wird in den kommenden Jahren noch besser vernetzt und effizienter gestaltet.

 

Soziale Segregation der Bevölkerung im Stadtgebiet abbauen

Die räumliche Ungleichverteilung sozialer Gruppen zeigt sich auch in der Landeshauptstadt. Durch gezielte Maßnahmen soll dieser Segregation in den kommenden Jahren entgegengewirkt werden. Dazu gehören zum Beispiel die Schaffung von hochwertigem Wohnraum in den Großwohnsiedlungen und Sozialwohnungen in den anderen Stadtteilen, verschiedene Formen des Quartiersmanagements, der Aufbau einer kontinuierlichen, datenbasierten Beobachtung sowie vielfältige Bildungsangebote.

Menschen mit Zuwanderungshintergrund integrieren

In Schwerin leben heute zahlreiche aus dem Ausland zugewanderte Menschen, die Teil der Stadtgesellschaft sind. Die Integration dieser Menschen ist für die Stadt ein wichtiges Ziel. Dazu gehört insbesondere die Sicherung der speziellen Angebote für diesen Personenkreis, wie Sprachförderung, Unterstützung bei der Erstorientierung in der Stadt, gesundheitsfördernde Maßnahmen, Veranstaltungen zu politischer Bildung und Bewerbungstrainings. Insbesondere zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt sollen die Hilfen noch intensiviert werden. Die Stadt fördert eine dezentrale Unterbringung sowie wohnräumliche Mischung zur Integration und Vermeidung segregierender Tendenzen.

Gleichstellung der Menschen in allen Bereichen der Stadtgesellschaft fördern

Die Stadt setzt sich das Ziel, die Gleichstellung in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu fördern. Das betrifft alle Geschlechter und sexuellen Orientierungen. Im Sinne des Diversity - Ansatzes geht es dabei um ein tolerantes und unbefangenes Miteinander und eine offene, diskriminierungsfreie Begegnungskultur in den jeweiligen Lebensbereichen.

In der öffentlichen Verwaltung fördert die Stadt insbesondere qualifizierten weiblichen Nachwuchs und wirkt auf einen höheren Frauenanteil in Führungspositionen hin.

Leitprojekte

  • Umsetzung des Handlungsprogramms »Sozialer Wohnungsbau, Integrierte Stadtentwicklung und Gemeinwohlorientierte Bodenpolitik Schwerin«
  • Vorbereitende und begleitende Qualifizierung für bürgerschaftlich engagierte Menschen
  • Interkulturelle Öffnung der Verwaltung und Durchsetzung geschlechtergerechter Sprache in der Verwaltung
  • Bedarfsgerechter Ausbau der Hortbetreuung an Schulen in öffentlicher Trägerschaft
  • Sicherung einer bedarfsgerechten und wohnortnahen Kinderbetreuung auch in Randzeiten
  • Weiterentwicklung und Ausbau von präventiven Angeboten im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Jugendsozialarbeit
  • Projekt »JuSt 2.0 - Jugend Stärken im Quartier« zur Unterstützung im Bereich der Jugendberufshilfe
  • Verbindliche Kooperations- und Koordinierungsstrukturen zur Sicherstellung des Kinderschutzes
  • Weiterentwicklung des Angebots an generationsübergreifenden Veranstaltungen und Begegnungsmöglichkeiten
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Landeshauptstadt Schwerin -
Fachgruppe Stadtentwicklung

Frau Ute Franke
Technische Sachbearbeiterin
Raum: 4.062

Am Packhof 2-6
19053 Schwerin