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Residenzensemble Schwerin

© Landeshauptstadt Schwerin/Jörn Lehmann

Residenzensemble Schwerin

 © Landeshauptstadt Schwerin

Das Residenzensemble Schwerin wurde im Jahr 2014 in die deutsche Tentativliste – der Vorschlagsliste für das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Inmitten von Seen und Gärten befindet es sich im Westen Mecklenburg-Vorpommerns.

Das auf der Insel gelegene Schweriner Schloss bildet sein Zentrum, das in einzigartiger Weise die Stadt mit dem umgebenden Naturraum verbindet.

Mit seinen erhaltenen Repräsentations- und Funktionsgebäuden wie Museum, Theater und Marstall, aber auch der Hofwäscherei oder der großherzoglichen Leinen- und Bettenkammer ist es ein Zeugnis der Monarchie und einer typisch deutschen Residenz die maßgeblich im 19.Jahrhundert und durch den historistischen Schlossbau geprägt ist.

Interaktive Karte Broschüre (deutsch) Broschüre (englisch)

Residenzensemble

Gebaute Geschichte

Das Residenzensemble Schwerin ist das Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses. Seine bis zu heutigen Tag erhalten gebliebene Erscheinung verdankt es dem planvollen Ausbau Schwerins als Herrschaftszentrum im 19. Jahrhundert.

Die Geschichte der Herzöge von Mecklenburg bis hin zu ihren Vorfahren, dem slawischen Volk der Obotriten, spiegelt sich im Ensemble wider. Die Schweriner Kirchen: Paulskirche, Schlosskirche, Dom und Schelfkirche mit ihren herzoglichen Grablegen künden ebenfalls vom herzoglichen Machtanspruch von Gottes Gnaden. Es war Friedrich Franz II. der 1842 die Grablege wieder in dem Dom verlegte und auch sonst bei der Gestaltung der Residenz ein architektonisches Zeichen für die Bewahrung der alten Ordnung setzen wollte. Friedrich Franz II. beschloss nicht nur seine Rückkehr zum Wohnsitz auf die Schlossinsel, sondern den Umbau des Schweriner Schlosses im Stil des Historismus. Das Schweriner Schloss gehört damit zu den frühesten Schlossbauten des Historismus.

Bei diesem Umbau wurden alte Wehranlagen aus der Zeit Herzog Johann Albrecht I. in den Schlossneubau integriert und bewusst der lokale Johann-Albrecht-Stil verwendet. Der Schlossneubau verarbeitete aber vor allem auch Motive des französischen Schlosses Chambord, das der Architekt Georg A. Demmler zusammen mit seinem Mitarbeiter Hermann Willebrand bei einer Studienreise kennenlernten.

Demmler und Willebrand prägten das Schweriner Residenzensemble maßgeblich im Auftrag des Großherzoges. Nach ihren Plänen, gemeinsam und separat, entstanden neben dem Schloss auch Marstall, Arsenal, Demmlers Wohnhaus, Großherzoglicher Jägerhof, Hofgärtner Etablissement, Gymnasium Fridericianum, Kollegiengebäude, Direktorenvilla des Museums, Großherzogliche Dampfwäscherei und der Umbau des Neustädtischen Palais.

So entstand im Schwerin des 19. Jahrhunderts ein vielschichtiges, ausdifferenziertes Residenzensemble, das die Funktionen Residenz und Repräsentation, Sakral- und Kulturbauten, Verwaltung, Infrastruktur und Militär in einem architektonischen Ensemble mit zahlreichen Beziehungen zueinander vereinte. Ergänzt wird dies durch die Inszenierung der Bauten des Residenzensembles zwischen Stadt und offener Landschaft. Zentrum dieser Inszenierung ist das Schloss, dessen ursprünglich zu Verteidigungszwecken gewählte Insellage durch den Umbau zu einem entrückten Inselschloss umgedeutet wurde, das dennoch Stadt und umgebende Landschaft prägt und durch visuelle Verbindungen mit anderen Bauten des Residenzensembles in Beziehung tritt.

Wichtige Sichtbeziehungen sind etwa zwischen Schloss und Paulskirche, Marstall und Großen Moor oder vom Offizierscasino über den Schlossgarten zum Schloss auszumachen.

Gemeinsames Ziel
 © Landeshauptstadt Schwerin

Mit der Eintragung im Juni 2014 auf die deutsche Tentativliste ist es nun Aufgabe, den Schweriner Antrag zum außergewöhnlichen universellen Wert für die gesamte Menschheit zu schärfen und in die Welt zu tragen. Die Bewerbung wird partnerschaftlich sowohl von der Landeshauptstadt Schwerin, wie dem Land und Landtag befördert.

Das breite gesellschaftliche Engagement der Bürger für die Bewerbung Schwerins begleitet und unterstützt in außergewöhnlicher Weise das Antragsverfahren. Den Stein ins Rollen brachte der Verein  PRO Schwerin e. V. bereits im Jahr 2000. Seither unterstützen viele Vereine, Initiativen und seit dem Frühjahr  2015 der Welterbe Schwerin Förderverein das Vorhaben.

Um die Forschung und die Begeisterung für dieses einmalige kulturelle Erbe zu vertiefen und weiterzutragen, finden verschiedenste Veranstaltungen statt, wie unter anderem die jährlichen Schweriner Welterbetagungen.

 

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Landeshauptstadt Schwerin -
Stabsstelle Weltkulturerbe

Frau Linda Holung
Koordinatorin
Raum: 5.031

Am Packhof 2 - 6
19053 Schwerin